Beschlussvorschlag:

1.      Die Gemeinde Edewecht wird einen Antrag auf Einrichtung einer Ganztagsschule an der Grundschule Friedrichsfehn an die Landesschulbehörde richten. Die Ganztagsschule soll mit dem Schuljahr 2012/13, beginnend mit den Schuljahrgängen 1 und 2, aufsteigend eingerichtet werden.

2.      Die Gemeinde Edewecht wird die notwendigen Personalkosten zur Sicherstellung der Betreuung der Grundschulkinder im Ganztagsbereich entsprechend der Anmeldungen übernehmen. Die notwendigen Haushaltsmittel in Höhe von mind. 12.000 Euro sind im Haushalt 2012 zur Verfügung zu stellen.

3.      Für die Ausstattung der Ganztagsschule werden im Haushaltsjahr 2012 Haushaltsmittel in Höhe von 28.000 Euro zur Verfügung gestellt.

4.      Die Gemeinde Edewecht wird den möglichen Anbau eines Mensabereiches sowie zweier allgemeiner Unterrichtsräume weiter ausarbeiten und dem Fachausschuss zur weiteren Beratung vorlegen. Die Maßnahmen werden in die Prioritätenliste „Schulen“ aufgenommen.

Sachdarstellung:

Seit 2003 beschäftigt sich der Rat der Gemeinde Edewecht intensiv mit der Fortentwicklung der Schullandschaft im Gemeindegebiet.  Ein Augenmerk liegt hierbei auf der Weiterentwicklung der Ganztagsschulen. Nachdem 2004 die HRS Edewecht, gefolgt von der Astrid-Lindgren-Schule im Jahre 2005 und in 2010 von der Grundschule Edewecht die Genehmigungen zur Einführung der Ganztagsschule erhalten haben, hat sich nunmehr die Grundschule Friedrichsfehn auf den Weg gemacht, ebenfalls Ganztagsschule zu werden.

Die Grundschule Friedrichsfehn beabsichtigt, die Ganztagsschule mit den 1. und 2. Klassen zum Schuljahr 2012/13, d.h. zum 01.08.2012, einzuführen. Es soll an drei Tagen (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) in der Woche ein offenes Ganztagsangebot eingerichtet werden. Die Teilnahme ist an einer offenen Ganztagsschule freiwillig. Die Anmeldung verpflichtet zur Teilnahme für ein Schulhalbjahr.

Elternbefragung

Die durchgeführte Elternbefragung ergab bei rd. 150 befragten Eltern eine Rückäußerungsquote von 126 Fragebögen, somit eine Beteiligung von 84 %. Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass sich 81 Eltern für und 45 Eltern gegen ein Ganztagsangebot ausgesprochen haben. Die Befragung der Eltern ergibt somit ein eindeutig positives Votum für die Einrichtung eines Ganztagsschulangebotes an der Grundschule Friedrichsfehn.

Beteiligung der schulischen Gremien

Der Schulvorstand der Schule hat am 25.01.2011 einstimmig zugestimmt.

Die Gesamtkonferenz hat am 08.02.2011 einstimmig zugestimmt und der Schulelternrat hat am 15.03.2011 einstimmig zugestimmt.

Ganztagsspezifische Anforderungen

1. Sicherstellung der notwendigen Betreuungskräfte

Die Grundschule Friedrichsfehn wird wie die Grundschule Edewecht den Antrag auf Genehmigung zur Ganztagsschule unter Verzicht auf zusätzliche Lehrerstunden stellen müssen. Insoweit wird es Aufgabe der Gemeinde Edewecht sein, sicherzustellen, dass die Grundschule Friedrichsfehn – wie die Grundschule Edewecht – ausreichend finanzielle Mittel für Personalkosten zur Sicherstellung der nachmittäglichen Betreuung bis zum Erhalt von Lehrerstunden zur Verfügung hat. Die Grundschule Friedrichsfehn wird hierzu einen Kooperationsvertrag mit dem Betreuungsverein und dem Förderverein der Schule schließen.

Die Grundschule Friedrichsfehn beabsichtigt, mit dem Ganztagsschulangebot in den Klassen 1 und 2 zu starten. Aufgrund der Erfahrungen in Edewecht und der Elternbefragung ist davon auszugehen, dass zunächst max. 2 Züge (= rd. 60 Schüler/innen) ganztägig beschult werden können. Am Nachmittag wird in Gruppen von 12 bis 15 Kindern gearbeitet werden, so dass mind. 4 Arbeitsgruppen nachmittags zu betreuen wären. Es wird davon ausgegangen, dass anfänglich bis zu 6 pädagogische Mitarbeiter über die Gemeinde Edewecht finanziert werden müssten.

2. pädagogisches Konzept

Das pädagogische Konzept der Schule ist dieser Vorlage beigefügt.

3. ganztagsspezifische Ausstattung

Die Grundschule Friedrichsfehn benötigt für den Start der Ganztagsschule eine ganztagsspezifische Ausstattung, insbesondere der Klassenräume. Eine entsprechende Auflistung hat die Grundschule Friedrichsfehn beigefügt. Hierzu zählen die Beschaffung von Mobiliar, Spielen, Büchern, Spielzeug, Sportgeräten usw.. Für das Startjahr 2012 wird ein Gesamtbetrag von 28.000 Euro benötigt.

4. bauliche Voraussetzungen

Weiterhin war im Vorfeld zu klären, inwieweit weitere räumliche Voraussetzungen für den Betrieb einer Ganztagsschule zu schaffen wären. Hierzu gab es im Vorfeld Gespräche mit der Schulleitung, die vortrug, das es ein Fehl an Gruppenräumen gibt. Der Wunsch der Schule wäre es, dass 2 Allgemeine Unterrichtsräume bzw. 4 Gruppenräume geschaffen werden. Derzeit verfügt die Grundschule Friedrichsfehn lediglich über 2 Gruppenräume im Bestand. Darüber hinaus fehlen der Schule ein Abstell- und Sammlungsraum sowie ein Mensabereich.

Die Verwaltung hat sich in der Folge damit beschäftigt, wo es im Bereich der Grundschule Friedrichsfehn überhaupt mögliche Anbaubereiche geben würde. Hierzu wurden 3 Möglichkeiten ermittelt (siehe Lageplan Varianten 1 bis 3).

Im Gegensatz zur Grundschule Edewecht hat die Grundschule Friedrichsfehn nicht die Möglichkeit der Mitnutzung einer vorhandenen Mensa einer anderen Schule. Die Idee, die sich in der Zwischenzeit entwickelt hat, sieht vor, dass ein Mensabereich an der Grundschule Friedrichsfehn geschaffen wird, der von den Ganztagskindern der Grundschule selbst, aber auch von den Ganztagskindern des Kindergarten Friedrichsfehn bzw. den Mittagessenkinder des Kindergarten Sonnenhügel mitgenutzt werden können. Auch ist die Einbindung der Schüler/innen der HRS Edewecht denkbar.

Insoweit hat sich nach Erörterung der verschiedenen Anbaumöglichkeiten, der schulischen Abläufe ergeben, dass sowohl von der Schule, als auch von der Verwaltung die Variante 2 bevorzugt wird. Die groben Kostenschätzungen aller Varianten liegen zwischen 900.000 bis 1.000.000 Euro.

Der Grundschule Friedrichsfehn ist bekannt, dass der Anbau eines Mensabereiches nicht sofort wird beginnen können und insoweit einige Zeit mit einer provisorischen Lösung bezüglich des Mittagessens gelebt werden muss. Hier werden noch Lösungen erarbeitet werden müssen. Aufgrund der Tatsache, dass die Förderprogramme des Landes und des Bundes ausgelaufen sind und die Finanzierungsmöglichkeit über die Kreisschulbaukasse entfällt, wäre ein solcher Anbau allein aus dem Haushalt der Gemeinde zu finanzieren und sicherzustellen. Realistischerweise kann damit frühestens Anfang 2014 ff gerechnet werden.

Es wäre jedoch zu überlegen, ob die Schaffung von 2 allgemeinen Unterrichtsräumen (AUR) bzw. 4 Gruppenräumen als ein erster Bauabschnitt vorgezogen werden könnte, um zumindest die unterrichtstechnischen Voraussetzungen an der Schule zu optimieren.

Finanzierung:

1. Personalkosten

Es ist davon auszugehen, dass die Grundschule Friedrichsfehn voraussichtlich 6 Betreuungskräfte zur Sicherstellung der Nachmittagsbetreuung benötigen wird. Auf der Basis der bisherigen Regelungen an der Grundschule Edewecht erhält eine Betreuungskraft 13 Euro pro Stunde. Der Betreuungsumfang beträgt 3 Stunden, somit 39 Euro täglich. Für das Schuljahr 2012 wären die Monate August bis Dez. 2012 zunächst abzusichern, insoweit wäre mit einem Kostenaufwand von rd. 12.000 Euro zu rechnen.

2. Ausstattung und bauliche Voraussetzungen

Der bisherige Ausbau von Ganztagsschulen in der Gemeinde Edewecht (HRS und ALS) erfolgte unter Berücksichtung von Förderprogrammen des Landes und des Bundes. Bereits die Grundschule Edewecht kam nicht mehr in den Genuss dieser Förderprogramme, da diese ausgelaufen sind. Der weitere Ausbau von Ganztagsschulen in der Gemeinde wird allein von der Gemeinde Edewecht zu finanzieren sein, zumal die Möglichkeit der Kofinanzierung über die Kreisschulbaukasse nach deren Abschaffung ebenfalls wegfällt. Die notwendigen Haushaltsmittel sind im Rahmen der Haushaltsplanungen 2012 ff einzuplanen.

Anlagen:

(1) Antrag der Schule

(2) Konzept Offene Ganztagsgrundschule-Gemeinde

(3) Zeitplan Offene Ganztagsgrundschule

(4) Ganztagsspezifische Ausstattung

(5) Raumbedarf

(6) Lageplan, Ansicht (Entwurf)