Sachdarstellung:

IST-Situation

Die Gemeindejugendpflege Edewecht bietet zur Zeit in den Ortschaften Edewecht, Friedrichsfehn, Husbäke, Jeddeloh II, Osterscheps und Portsloge teilweise mit Unterstützung der örtlichen Vereine vielfältige Angebote für unsere Kinder und Jugendlichen an.

Neben diversen offenen Treffs haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, an verschiedenen Nachmittagen und Abenden in der Woche u.a. an Koch-, Werk- und Kunstgruppen teilzunehmen. Alle Angebote werden angenommen, sind allerdings nicht voll besetzt.

Neben den Aktivitäten in den einzelnen Jugendräumen der Gemeinde sind die Jugendpfleger in den Vormittagsstunden auch an den Edewechter Schulen eingesetzt.

Dort werden an den Grundschulen für einzelne Klassen u.a. Trainings zu den Themen Umgang mit Gewalt, Klassen und Teamstärkung, Gewaltprävention und Kommunikation durchgeführt.

 An der Astrid-Lindgren-Schule ist die Gemeindejugendpflege unterstützend im Schulsport und in der Fist-Gruppe tätig.  Wenn es im Einzelfall erforderlich ist, wird auch die Betreuung einzelner Schüler realisiert. Außerdem wird jeweils am Donnerstag ein handwerklicher Praxistag angeboten.

An der Haupt- und Realschule sowie an der Außenstelle des Gymnasiums  werden nach Rücksprache mit der Schulleitung und der Lehrerschaft im Bedarfsfall Einzelgespräche mit verhaltensauffälligen Schülern und deren Eltern geführt.

Außerdem beteiligt sich die Gemeindejugendpflege aktiv an der Erstellung und Durchführung des Präventions- und Beratungskonzeptes der Haupt- und Realschule.

Dort werden auch regelmäßig Präventionstrainingseinheiten für einzelne Schulklassen durchgeführt. Des Weiteren ist die Jugendpflege an Elternabenden sowie Elternsprechtagen beteiligt, wenn es notwendig ist.

Der Jugendgemeinderat der Gemeinde Edewecht wird auch durch die Jugendpflege unterstützt. Es ist ein ständiger Ansprechpartner der Jugendpflege vorhanden, der auch an allen Sitzungen Jugendgemeinderates beratend teilnimmt.

Ein weiteres großes Betätigungsfeld der Jugendpflege Edewecht mit Unterstützung zahlreicher örtlicher Vereine und Organisationen ist die Planung und Durchführung der Ferienpassaktionen in den Oster-, Sommer- und Herbstferien, die aufgrund der Vielzahl und Vielfältigkeit der Angebote immer wieder ein Highlight für die Kinder und Jugendlichen aus Edewecht  darstellt.

Auf Landkreisebene ist die Gemeindejugendpflege in den Arbeitskreisen Jugendpfleger und Jugendzentrumsmitarbeiter aktiv vertreten.

Personalsituation

In Edewecht leben zur Zeit 3.262 Kinder und Jugendliche. Demgegenüber stehen wöchentlich 87,5 Arbeitsstunden der Gemeindejugendpflege. Somit entfallen auf eine wöchentliche Arbeitsstunde in Edewecht 37 Kinder und Jugendliche.

Eine landkreisweite Umfrage hat ergeben, dass  in Apen 13, in Bad Zwischenahn 16, in Wiefelstede 21, in Westerstede 29 und in Rastede 35 Kinder und Jugendliche auf eine Arbeitsstunde der örtlichen Jugendpflege entfallen.

Ausblick

Bereits im Jahr 2008 wurde über den Arbeitskreis Jugendpflege eine umfassende Befragung der Kinder und Jugendlichen in Edewecht zu deren Interessen und Wünschen durchgeführt.

Das Ergebnis zeigte, dass ein Großteil der Befragten sich Plätze und Räume wünschen, an denen sie sich, ohne von Erwachsenen kontrolliert zu werden, treffen können, um zu reden und einfach „abzuhängen“.

Eine Vielzahl der Befragten gab an, Interesse am Sport zu haben und diesen auch aktiv und teilweise im Verein zu betreiben.

Abschließend machte die Befragung deutlich, dass die breite Masse der Kinder und Jugendlichen aus Edewecht kein Interesse an weiteren durchführbaren Aktionen  der Gemeindejugendpflege hat, da diesbezüglich bereits ausreichende Angebote vorhanden sind.

Auch die Gemeindejugendpflege ist der Meinung, dass weitere durchführbare Angebote außerhalb der Schulzeit unnötig sind, da diese von den Kindern und Jugendlichen mangels Interesse nicht angenommen werden.

Handlungsbedarf besteht allerdings im schulischen Bereich, da es immer mehr problematische Schüler gibt, die verbal und durch agressives Verhalten permanent und massiv den Unterricht stören. Hier wäre es sinnvoll, die Gemeindejugendpflege mit weiteren regelmäßigen Aktionen einzubinden. Hierzu müssten jedoch seitens der Gemeinde weitere Personalstunden zur Verfügung gestellt werden, da weder Land noch Kreis zur Zeit entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.

Bewertung

Aus Sicht der Verwaltung besteht zur Zeit kein Bedarf, zur Verdeutlichung  der Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen aus Edewecht auf externes Expertenwissen zurückzugreifen, da ein ausreichendes Angebot bereits besteht. Dies verdeutlichen die diesbezüglich getroffenen Aussagen der Gemeindejugendpflege sowie die im Jahr 2008 durchgeführte Befragung der Kinder und Jugendlichen aus Edewecht.

Die Arbeit der Gemeindejugendpflege in Edewecht wird landkreisweit als beispielhaft, insbesondere im Zusammenhang mit der Organisation und Durchführung der Ferienpassaktionen, aber auch im Zusammenhang mit der Organisation und Durchführung von Gruppenarbeit in Jugendzentren, bezeichnet.

Die Jugendlichen sind aus Sicht des Fachamtes heute mit Angeboten überfrachtet. Zudem darf nicht verkannt werden, dass die meisten Jugendlichen heute eine Ganztagsschule besuchen und damit nachmittags bis 16 Uhr an die Schule gebunden sind. Nach der Schule besteht oftmals die Notwendigkeit, sich auf Prüfungen vorzubereiten oder Hausaufgaben, die während der Schulzeit nicht geschafft wurden, noch anzufertigen. Insoweit besteht seitens der Jugendlichen häufig kein Interesse mehr an strukturierter Gruppenarbeit, sondern vielmehr der Wunsch des „Abhängens“ in einem freien Raum.

Aus Sicht der Jugendpflege ist es daher nur vorstellbar, das sich die Jugendpfleger dorthin begeben, wo die Jugendlichen überwiegend sind, nämlich in der Schule. Die größten Defizite der Jugendlichen liegen bei den sozialen Kompetenzen. Es wäre daher wünschenswert die Gemeindejugendpflege verstärkt mit weiteren Angeboten an den Edewechter Schulen einzusetzen, um den verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen effektiv helfen zu können.

Ein Beschlussvorschlag ist in der Sitzung zu erarbeiten.