Betreff
Ergänzungsvorlage zum Antrag der Gruppe CDU/Grüne: Sachstand Starkregengefahrenkarte (Bericht der Verwaltung)
Vorlage
2022/FB I/3755/1
Aktenzeichen
FB III - Ro
Art
Anträge
Referenzvorlage

Antragstext:

Unter Bezugnahme auf den Antrag der Gruppe CDU/Grüne zur Durchführung einer kommunalen Starkregen-Analyse für die Gemeinde Edewecht (siehe Vorlage Nr. 2022/FBI/3755) liegt seitens des OOWV inzwischen eine verbandsgebietsweite Starkregengefahrenkarte vor. Die Gemeinde Edewecht hat die entsprechenden Rohdatensätze für das Gemeindegebiet erhalten.

 

Es ist vorgesehen, die Daten kurzfristig so aufzubereiten, dass sie auch öffentlich über eine onlinebasierte Kartenanwendung zugänglich sind. Interessierte können dann das individuelle Überflutungsrisiko durch Starkregenereignisse für jeden Standort des Gemeindegebiets einsehen.

 

Die Starkregengefahrenkarte zeigt dabei die maximalen Wasserstände bei unterschiedlichen Starkregenereignissen (10-, 30- und 100-Jährlichkeit) an. Mit Hilfe der Modellergebnisse können somit lokale Überflutungsbereiche durch Starkregen identifiziert und mögliche Vorsorgemaßnahmen abgeleitet werden.

 

Wichtig ist die Unterscheidung, dass es sich bei der Starkregengefahrenkarte um eine Überflutungsbetrachtung handelt, die nicht mit einer Überschwemmungsbetrachtung zu verwechseln ist. Mit Überflutung wird der Zustand bezeichnet, bei dem Schmutz- und/oder Niederschlagswasser, aufgrund eines lokalen Starkregenereignisses aus einem Entwässerungssystem entweichen oder nicht in dieses eintreten kann und entweder auf der Oberfläche verbleibt oder in Gebäude eindringt. Bei einer Überschwemmung erhöhen sich die Wasserstände von Flüssen und Seen derart, dass Dämme und Ufer überspült werden.

 

Ergänzend wird an dieser Stelle auf die zugrundliegenden Modellbedingungen des OOWV hingewiesen (siehe hierzu Anlage 1). Demnach wurde das Kanalnetz bei der Starkregengefahrenkarte nicht berücksichtigt. Es handelt sich um eine rein oberflächenabflussbasierte Modellierung. Auch werden technische Bauwerke, die in einem Zusammenhang mit dem Kanalnetz stehen (bspw. Regenrückhaltebecken, Pumpwerke etc.) nicht abgebildet. Die Gewässer werden vereinfacht berücksichtigt, da „[…] für eine klassische Gewässermodellierung u.a. wichtige Informationen wie Gewässerprofile, Rauheitswerte, Abflussganglinien, Wasserstandsmessungen, Informationen über technische Einrichtungen zur Gewässerbewirtschaftung etc. [fehlen]“.

 

Wenn bei der Auswertung der Starkregengefahrenkarte konkrete Maßnahmen abgeleitet werden sollen, bedarf es deshalb weiterer fachtechnischer Untersuchungen. Aus Sicht der Verwaltung stellt beispielsweise der Siedlungsbereich um das Frei- und Hallenbad sowie das ehemalige Stadion einen interessanten Anwendungsbereich dar.

 

Die Verwaltung wird die Karte in der Sitzung kurz vorstellen.

 


Anlagen:

Anlage_1_OOWV_Informationen_Starkregengefahrenkarte