Betreff
Digitales Moorkataster – Bericht der Verwaltung zum Projektstart
Vorlage
2023/FB III/4053
Aktenzeichen
FB III - Ro
Art
Berichtsvorlage

Sachdarstellung:

 

Die Gemeinde Edewecht ist Initiatorin und Projektpartnerin des interkommunalen LEADER-Vorhabens „Digitales Moorkataster“ (siehe hierzu auch Vorlage 2023/FB III/3959). Mit der im April erfolgten Auftragsvergabe an die Hofer & Pautz GbR aus Altenberge ist das Projekt inzwischen gestartet. Die Ergebnisse sollen zum Jahresende vorliegen.

 

Ziel des Vorhabens ist es, die tatsächliche Verbreitung und Qualität der Moorböden in den Gemeinden Edewecht, Bad Zwischenahn, Rastede und der Stadt Westerstede zu erfassen, um eine fachliche Basis für Planungen auf kommunaler Ebene zu schaffen, die Klimarelevanz der Moore darzustellen sowie mögliche Wiedervernässungs- und Entwicklungspotenziale zu analysieren.

 

Die derzeitige Informationsgrundlage über die Verbreitung der Moorflächen im Gemeindegebiet basiert auf veralteten und für kommunale Zwecke unzureichend aufgelösten Daten, die teilweise auf Erfassungen aus den 1950er Jahren zurückgehen. Zur Aktualisierung der Flächenkulisse sollen zunächst mit Hilfe eines innovativen, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Modells spezielle Satellitendaten ausgewertet werden. Auf diese Weise kann am Computer eine Vorauswertung erfolgen: Einerseits können solche Flächen identifiziert werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen intakten Moorkörper verfügen, andererseits werden zu prüfende Flächen ausgegeben. Die Ergebnisse werden anschließend mit bodenkundlichen Untersuchungen im Feld überprüft. Hierfür werden Bohrungen mit einem Stechbohrer vorgenommen, die das gesamte Torfprofil und die ersten Dezimeter des Mineraluntergrundes erfassen. So können exaktere Aussagen zur Beschaffenheit des Bodens und des vorhandenen Torfvorrats getroffen werden. Auf den so auskartierten Moorflächen wird die Biotopkartierung aus dem Landschaftsrahmenplan des Landeskreises Ammerland zunächst über eine Auswertung am Computer und anschließend stichprobenhaft im Feld überprüft. Über die Biotoptypen können die Treibhausgasemissionen der Böden bestimmt werden.

 

Um die boden- und vegetationskundlichen Arbeiten durchführen zu können, sind auch Betretungen von Flächen im privaten Besitz erforderlich. Diese werden voraussichtlich in den Monaten Juni bis August stattfinden. Die entsprechende Genehmigung des Landkreises liegt vor.