Finanzierung:
Die benötigten
Finanzmittel wären in den aus dem Konzept ersichtlichen Haushaltsjahren
einzuplanen und zur Verfügung zu stellen. Insoweit stehen die Maßnahmen unter
einem Finanzierungsvorbehalt.
Sachdarstellung:
In der Sitzung am 06.09.2021 beschloss der Feuerwehrausschuss zuletzt
über die Weiterführung des Fahrzeugkonzeptes der Gemeindefeuerwehr Edewecht.
Der getroffene Beschluss wurde durch den Verwaltungsausschuss am 14.09.2021
bestätigt.
Im Jahr 2022 folgten Beratungen zur Änderung der Beschaffungsreihenfolge
den Gerätewagen-Logistik (GW-L) der Ortsfeuerwehr Edewecht bereits in 2023
durch ein Wechselladerfahrzeug (WLF) mit Kran zu ersetzen.
Im Jahr 2023 sollten nun weitere Konkretisierungen des Konzeptes über
2026 hinaus beschlossen werden. Inzwischen ergeben sich neue Aspekte, die eine
Anpassung und Erweiterung erfordern.
Der Fahrzeugmarkt ist bei den Feuerwehren extrem angespannt, so dass
aktuell mit einer Gesamtbauzeit von drei bis vier Jahren gerechnet werden muss.
Ein Umstand, der die Planung und Umsetzung des Fahrzeugkonzeptes erheblich
beeinträchtigt.
Beschaffung HLF 20 –
Ortsfeuerwehr Husbäke
Die Beschaffung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20 für die
Ortsfeuerwehr Husbäke als Ersatz für den RW sowie das dann zu verlegende LF 10
befindet sich in der Ausschreibungsphase. In den letzten Gesprächen zwischen
Feuerwehr und Verwaltung konnte ermittelt werden, dass ein HLF 20 mit
Logistikkomponente auszuschreiben ist. Mit der Logistikkomponente werden
mehrere Ziele verfolgt: Zum einen versetzt dies die Ortsfeuerwehr in die Lage,
ihr Equipment zur erweiterten technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen
mit geringem Personalaufwand an die Einsatzstelle zu bringen, indem dies alles
auf einem Rollcontainer verlastet ist. Zum anderen ergeben sich Möglichkeiten
die Einsatzstellenhygiene betreffend. Hier könnte ein Container zur Verfügung
stehen, der zum Aufbau der Einsatzstellenhygiene in den Löschbezirken der
anderen Wehren zum Einsatz kommen kann, wenn diese personell nicht in der Lage
sind, diese durchzuführen. Ein weiteres Ziel ist es, die Tragkraftspritze (TS)
der Ortsfeuerwehr auf einem Rollcontainer zu verlasten und bei Bedarf gegen die
Beladung der technischen Hilfeleistung tauschen zu können.
Es ist noch nicht absehbar, mit welcher Gesamtsumme bei der
Fahrzeugbeschaffung zu rechnen ist. Diese wird sich aus der Ausschreibung
ergeben. Die ursprünglich geplante Summe von ca. 426.000,00 € wird sich nicht
halten lassen. Nach Auswertung der Ausschreibung werden hier weiter Beratungen
zur Auftragsvergabe erforderlich sein.
Verlegung LF 10 Husbäke zur
Ortsfeuerwehr Jeddeloh II
Die vorstehenden Erläuterungen zu den Lieferzeiten der Feuerwehrfahrzeuge
verzögern die Verlegung des LF 10 zur Ortsfeuerwehr Jeddeloh II erheblich. Es
stellt sich die Frage, ob eine Verlegung so dann noch sinnvoll erscheint und
den Ansprüchen der Ortsfeuerwehr Jeddeloh II noch gerecht werden kann. Es
bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Lösung des Problems an. Das
Gemeindekommando wird die Lösungen in den nächsten Wochen diskutieren und dem
Feuerwehrausschuss zur Beratung und Beschlussfassung in der Herbstsitzung
vorlegen.
Beschaffung TLF –
Ortsfeuerwehr Friedrichsfehn
Die Beschaffung eines TLF für die Ortsfeuerwehr Friedrichsfehn muss
vorbereitet werden. Hierzu ist der entsprechende Vertrag mit der KWL zu
schließen. Im Anschluss müssen in Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, KWL und
Verwaltung Eckdaten und der Ausschreibungstext festgelegt werden, so dass eine
Ausschreibung Ende 2023 / Anfang 2024 erfolgen kann.
Aufgrund der häufigen Vegetationsbrände und dem im Löschbezirk
vorhandenen Staatsfort Wildenloh, sollte das Fahrzeug aus Sicht der Verwaltung
hochgeländegängig und dabei möglichst leicht und wendig sein.
Dies wäre unter Nutzung z. B. eines Unimog-Fahrgestelles oder eines
gleichwertigen Fahrgestelles bei einem Löschwassertankvolumen von 2.000
(maximal 3.000) Liter realisierbar. Für die Beschaffung eines solchen Fahrzeugs
ist aufgrund der aktuellen Situation mit einem Kostenvolumen von 550.000,00 €
zu rechnen.
Neben der Beschaffung eines Neufahrzeugs ist die Aufbereitung in Form
eines „Refurbishment“ des vorhandenen Fahrzeugs eine denkbare Alternative. Die
Sinnhaftigkeit muss aber genauestens geprüft werden, da das Grundfahrzeug
bereits ein Alter von 36 Jahren hat. Es wird Aufgabe der Verwaltung und der
Feuerwehr sein, diese Alternative genauesten zu prüfen bevor der Vertrag mit
der KWL geschlossen wird.
Beschaffung MTW –
Ortsfeuerwehr Edewecht
Die Beschaffung eines Mannschaftstransportwagen (MTW) für die
Ortsfeuerwehr Edewecht wurde zuletzt für das Jahr 2026 geplant. Es sollte bei
diesem Beschaffungsjahr bleiben. Allerdings sollte für dieses Fahrzeug wieder
nach gebrauchten Alternativen geschaut werden, so dass ein finanzieller Aufwand
von 50.000,00 € nicht überschritten wird.
WEITERFÜHRUNG – Beschaffung
TLF Ortsfeuerwehr Osterscheps
In 2027 wäre das TLF 16/24 der Ortsfeuerwehr Osterscheps zu ersetzen. Das
bestehende Fahrzeug hat dann ein Alter von 28 Jahren erreicht. Aufgrund der
vermehrten Vegetationsbrände in den vergangenen Jahren und der Aussicht, dass
sich dieser Trend fortsetzen wird, sollte auch im Löschbezirk Osterscheps auf
eine hochgeländegängige Lösung gesetzt werden. Dies auch aufgrund des stark
ländlich geprägten Löschbezirks mit vielen landwirtschaftlichen Flächen. So wie
in Friedrichsfehn wäre die Nutzung eines z. B. Unimog-Fahrgestells oder eines
gleichwertiges Fahrgestells bei einem Löschwassertankvolumen von 2.000 (maximal
3.000) Liter anzustreben. Für die Beschaffung eines solchen Fahrzeugs ist
aufgrund der aktuellen Situation mit einem Kostenvolumen von 550.000,00 € zu
rechnen.
WEITERFÜHRUNG – Beschaffung
MLF / oder LF Kat-S
Das LF 8/6 der Ortsfeuerwehr Edewecht wäre in 2028 zu ersetzten. Aktuell
versucht die Verwaltung die Zuweisung eines LF 20 Kat-S des Landes oder des
Bundes zu erreichen und das Fahrzeug hierdurch vielleicht schon eher
auszutauschen. Sollte die Zuweisung eines solchen Fahrzeugs bis zum
Planungsbeginn des Fahrzeugs 2025 nicht in Aussicht sein, sollte das Fahrzeug
gegen ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) ersetzt werden. Durch die Zuweisung
eines LF Kat-S oder aber die Beschaffung eines MLF ergeben sich erhebliche
finanzielle Vorteile für die Gemeinde Edewecht. Diese sollten genutzt werden.
Bezüglich des Austausch des Fahrzeugs ergeben sich aber auch noch
Möglichkeiten in Bezug auf die geplante Verlegung des LF 10 Husbäke nach
Jeddeloh II. Wie bereits oben beschrieben wird das Gemeindekommando hierzu
Ergebnisse in der Herbstsitzung vorlegen.
ERWEITERUNG – Beschaffung
eines UTV
Vegetationsbrände sind die große Herausforderung für die Feuerwehren
aktuell und in Zukunft. Aufgrund der ausgeprägten Torf-, Moor- und Waldflächen
sowie anderer landwirtschaftlichen oder naturbelassenen Flächen muss sich auch
die Gemeindefeuerwehr Gedanken dazu machen, wie hier eine effektive
Brandbekämpfung erfolgen könnten. Zudem spielt neben der Brandbekämpfung auch
die Rettung von Menschen aus solchen Flächen eine Rolle. Es kommt in diesen Fällen
und bei der Bandbekämpfung dann unter anderem auch auf Gewicht und Wendigkeit
der Fahrzeug an. Dies zeigt sich speziell im Löschbezirk Friedrichsfehn in
Bezug auf den Staatsforst als auch die Torfabbauflächen sowie auch im
Löschbezirk Husbäke bei den stark ausgeprägten Flächen südlich des
Küstenkanals.
Sogenannte Utility Vehicles (UTV), die sehr leicht und sehr wendig sind,
können hier eine sinnvolle praktikable Ergänzung der Einsatzmöglichkeiten der
Feuerwehr bilden. Beispiele solcher Fahrzeuge in Feuerwehren sind als Anlage
beigefügt, wobei das Modell der Feuerwehr Wiesmoor schon sehr nah am Bedarf in
der Gemeinde Edewecht liegt. Der Bestand an solchen Fahrzeugen in den
Feuerwehren wächst stetig. Dies auch, da sie preislich sehr attraktiv sind.
Es sollte angedacht werden, ein UTV zu beschaffen und dafür das
Fahrzeugkonzept entsprechend zu erweitern. Eine Beschaffung sollte für 2024
angestrebt werden. Das Fahrzeug würde Kosten von ca. 40.000,00 € (das Fahrzeug
Wiesmoor kostete ca. 31.000,00 €) verursachen. Über den Standort dieses
Fahrzeugs sollte sodann das Gemeindekommando entscheiden. Es wäre zu prüfen, ob
die Realisierung eines solchen Fahrzeugs mit Elektroantrieb sinnvoll möglich
wäre. Weitere Beschaffungen dieses Fahrzeugtyps wären denkbar, wenn die
Erfahrungen mit dem UTV gemacht werden konnten.
Ausgehend von den vorgenannten Maßnahmen ergibt sich ein Beschaffungsplan
für die nächsten Jahre:
Fahrzeug |
Standort |
Ausschreibung |
Beschaffung |
WLF (gebraucht) |
Edewecht |
2023 |
2023 |
HLF 20 |
Husbäke |
2023 |
2024
(2025) |
LF 10
Husbäke (Verl.) |
Jeddeloh II |
---- |
2024 |
UTV |
Friedr. / Husb. |
2024 |
2024 |
TLF |
Friedrichsfehn |
2024 |
2026 |
MTW (gebraucht) |
Edewecht |
---- |
2026 |
TLF |
Osterscheps |
2025 |
2027 |
LF 10 oder LF 20 |
Edewecht |
2026 |
2028 |
Beschlussvorschlag:
a) Die
Umsetzung des Fahrzeugkonzeptes der Gemeindefeuerwehr Edewecht wird in der
vorliegenden Form bis 2028 beschlossen. Die Beratungen und Planungen zu den
einzelnen Fahrzeugen sind frühzeitig wie im Konzept dargestellt zu beginnen.
Die einzelnen Maßnahmen sind für die aufgeführten Jahre in die Prioritätenliste
in Stufe 1, Fallgruppe 1a aufzunehmen. Dort bereits enthaltene Maßnahmen aus
dem Konzept sind zu prüfen und entsprechend der Vorgabe des Konzeptes in Bezug
auf Ansatzhöhe, Ausführungsjahr und Maßnahmenbezeichnung anzupassen.
b) Die
Verwaltung wird beauftragt nach
eingehender Prüfung eines Refurbishment des Altfahrzeugs, in Zusammenarbeit mit
der KWL Hannover die Ausschreibung eines Tanklöschfahrzeugs (TLF) für die
Gemeindefeuerwehr Edewecht, Standort Friedrichsfehn, in Zusammenarbeit mit der
Feuerwehr vorzubereiten, auszuschreiben und den Auftrag zum Bau des Fahrzeugs
im Rahmen der finanziellen Mittel von 550.000,00 € an die wirtschaftlichsten
Anbieter zu erteilen. Dazu ist mit der KWL ein Dienstleistungsvertrag zu
schließen.
Anlagen:
·
Entwurf
zum Fahrzeugkonzept der Gemeindefeuerwehr Edewecht
·
Datenblatt
zu UTV