Betreff
Kindertagesstätten Edewecht, Lüttje Hus und Friedrichsfehn - Einrichtung von drei vorübergehenden Container-Gruppen
Vorlage
2022/FB II/3726
Aktenzeichen
FBII -Schö-
Art
Beschlussvorlage

Finanzierung:

Entsprechende Mittel sind im Haushalt 2022 nicht eingeplant, werden aber innerhalb des Haushaltes durch Einsparungen bei anderen Projekten zur Verfügung gestellt.

 

 


Sachdarstellung:

In der Sitzung des Kinder-, Jugend- und Sozialausschusses am 28.09.2021 hat die Verwaltung u.a. berichtet, dass in den o.g. Kindertagesstätten jeweils noch eine Nachmittagsgruppe (insgesamt 75 Betreuungsplätze) vorgehalten wird. Durch die Einführung des neuen NKiTaG haben Eltern ab sofort ein Wahlrecht, ob sie einen Nachmittagsplatz oder einen Vormittagsplatz für Ihr Kind in Anspruch nehmen möchten (2021/FBII/3630).

 

Eine Elternbefragung hat ergeben, dass ein Großteil der „Nachmittagseltern“ kurzfristig einen Vormittagplatz für ihre Kinder in Anspruch nehmen möchte. Lediglich drei Eltern sind mit der Betreuung ihrer Kinder am Nachmittag zufrieden.

 

Somit müssen schnellstmöglich drei neue Gruppenräume geschaffen werden, um hier den gesetzlichen Betreuungsanspruch der Eltern zunächst übergangsweise erfüllen zu können, bis eine weitere Kindertagesstätte geplant und fertiggestellt ist.

 

In einer Sitzung des Arbeitskreises „Kindertagesstätten“ am 16.11.2021 wurde über drei Möglichkeiten diskutiert, wie übergangsweise drei neue Gruppenräume entstehen können:

 

  1. Nutzung freier Klassenräume in der Grundschule Osterscheps

 

In der Grundschule Osterscheps sind Klassenräume vorhanden, die zwar in schulischer Nutzung sind, aber dort nicht zwingend vorgehalten müssen. Hier wäre es grundsätzlich möglich, drei zusätzliche Kindergartengruppen unterzubringen.

 

Zusätzlich müsste noch ein Mitarbeiterraum zur Verfügung gestellt werden, da mehr als zwei Gruppen geführt würden. Ein im Obergeschoss befindliches Büro der Jugendpflege könnte theoretisch genutzt werden. Allerdings befindet sich dieses Büro auf der anderen Seite der Schule, sodass weite Wege zurückgelegt werden müssten.

 

Neben einem kindergartengerechten Sanitärbereich müsste außerdem eine gesonderte Außenspielfläche mit kompletter Umzäunung für den Kindergarten vorgehalten werden. Der Fachbereich III -Gemeindeentwicklung und Wirtschaftsförderung- rechnet hier mit Kosten in Höhe von ca. 200.000,- €. Des Weiteren wäre mit Kosten in Höhe von ca. 60.000,- € für die Ausstattung der drei Gruppenräume zu rechnen. Die Gesamtkosten würden somit 260.000,- betragen.

Von Vorteil wäre hier, dass die eigentlichen Klassenräume schnell für eine Nutzung durch Kindergarten hergerichtet werden könnten. Außerdem könnte die an der Schule befindliche Turnhalle als Bewegungsraum mitgenutzt werden.

 

Äußerst fraglich ist jedoch, ob der Betrieb eines Kindergartens hier mit der schulischen Nutzung in Einklang zu bringen ist. Ein separater Eingang sowie zusammenhängende Räumlichkeiten für eine Kindertagesstätte sind nicht vorhanden, sodass Schul- und Kindergartenkinder sich im Alltag zwangsläufig regelmäßig begegnen würden.

 

Weiterhin erarbeitet die Schule eine Konzeption zur Weiterentwicklung zur Ganztagsschule. Welche Räume dort dann zukünftig benötigt werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

 

Da hier eine neue Kindertagesstätte (wenn auch nur übergangsweise) entstehen würde, müsste man ein Trägerauswahlverfahren durchführen und eine neue Betriebserlaubnis beantragen. Des Weiteren müsste eine zusätzliche Leitung eingestellt werden.

 

Größter Nachteil wäre hier allerdings der Standort, da die zu ersetzenden Gruppen sich in Edewecht und Friedrichsfehn befinden. Für einen Teil der Familien wäre ein Besuch eines Kindergartens in Osterscheps nicht möglich, da kein PKW vorhanden ist.

 

Aus Sicht des Arbeitskreises und der Verwaltung ist diese Alternative zu vernachlässigen, da hier die Nachteile überwiegen.

 

  1. Errichtung von drei Containergruppen an einem Standort

 

Eine weitere Alternative wäre die Schaffung eines dreigruppigen Container-Kindergartens auf der Sportfläche zwischen der Grundschule Edewecht und der Astrid-Lindgren-Schule.

 

Eine Realisierung wäre mit einer Planungs- und Bauzeit von sechs bis acht Monaten möglich.

 

Da auch bei dieser Alternative eine eigenständige Kindertagesstätte entstehen würde, müsste auch hier die Trägerschaft geklärt und eine neue Leitung eingestellt werden.

 

Des Weiteren müssen hier Räumlichkeiten für das Personal und ein Bewegungsraum zwingend berücksichtigt werden. Außerdem wäre eine eingezäunte Außenspielfläche vorzuhalten

 

Die monatlichen Mietkosten werden vom Fachbereich III auf ca. 8.000,- € geschätzt. Bei einer angenommenen Nutzung über einen Zeitraum von drei Jahren bis zur Fertigstellung einer neuen Kindertagesstätte würden hier Mietkosten in Höhe von ca. 288.000,- € entstehen. Für die Außenspielfläche rechnet der Fachbereich III mit Kosten in Höhe von ca. 50.000,- € zuzüglich weiterer Kosten für die Ausstattung der Gruppen sowie der weiteren Räumlichkeiten in Höhe von 100.000,- €,  sodass hier Gesamtkosten in Höhe von 438.000,- € entstehen würde.

 

Für einige Familien aus Friedrichsfehn wäre ein Kindergartenplatz in Edewecht ebenfalls keine Alternative, da ein PKW nicht vorhanden ist.

 

Auch hier sprechen sich sowohl der Arbeitskreis als auch die Verwaltung aufgrund der hohen Kosten sowie der schweren Erreichbarkeit der Einrichtung für einige Familien gegen eine Umsetzung aus.

 

3.    Errichtung von drei Containergruppen an den Standorten der Nachmittagsgruppen

 

Bei der dritten Alternative werden drei Containergruppen direkt bei den betroffenen Kindertagesstätten eingerichtet.

Im Vorfeld hat die Verwaltung sich mit den Leitungen vor Ort getroffen, um mögliche Standorte festzulegen (s. beigefügte Zeichnungen).

 

Ein großer Vorteil wäre, dass neben der Außenspielfläche auch die weiteren Räumlichkeiten der Haupteinrichtung (Mensa, Mitarbeiterraum, Therapie- und Bewegungsräume) mit genutzt werden könnten, sodass hier sowohl bei Miete als auch bei der Ausstattung Kosten eingespart werden könnten.

 

Von Vorteil wäre auch, dass bei diesem Modell Außengruppen der jeweiligen Haupteinrichtungen entstehen, sodass kein zeitaufwendiges Trägerauswahlverfahren durchgeführt werden müsste.

 

Der größte Pluspunkt ergibt sich bei dieser Alternative für die jeweiligen Familien, da kein Einrichtungswechsel durchgeführt werden muss.

 

Bei einer Umsetzung der Variante 3 würden monatliche Mietkosten in Höhe von ca. 5.400,- € entstehen, sodass sich bei einer geschätzten Nutzung von drei Jahren eine Gesamtmiete von ca. 195.000,- € errechnet. Hinzu kommen noch Kosten für die Ausstattung der Gruppenräume in Höhe von ca. 60.000,- €, sodass Gesamtkosten in Höhe von 255.000,- € entstehen würden.

 

Sowohl der Arbeitskreis als auch die Verwaltung plädiert für eine Umsetzung der Variante 3, da:

1.    eine hohe Familienfreundlichkeit gegeben ist

2.    bereits vorhandene Räume sinnvoll mit genutzt werden können

3.    hier die geringsten Kosten entstehen

 

 


Beschlussvorschlag:

An den Standorten der Kindertagesstätten, Edewecht, Lüttje Hus und Friedrichsfehn wird für eine geschätzte Übergangszeit von ca. drei Jahren jeweils eine Containergruppe mit Garderoben- und Sanitärbereich zum 01.08.2022, bzw. zum nächstmöglichen Zeitpunkt eingerichtet und ausgestattet.

 

 


Anlagen:

-       Lagepläne

-       Kostenschätzung der drei Varianten