Beschlussvorschlag:
Sachdarstellung:
Auslastung der Kindertagesstätten
IST
Im aktuellen Kindergartenjahr 2021/2022 sind
die Kindergarten- und Krippenplätze unter Berücksichtigung der Gruppen in der
neuen DRK Kindertagesstätte in Friedrichsfehn gut ausgelastet. Zum jetzigen
Stand sind auf das gesamte Kindergartenjahr gesehen 23 Kindergartenplätze im
Vormittags- und Ganztagsbereich noch besetzbar, im Krippenbereich sind
insgesamt 12 freie Plätze besetzbar. Die DRK Kindertagesstätte in
Friedrichsfehn hat zum 01.08.2021 die dritte Krippengruppe als Ganztagsgruppe
eröffnet. Somit stehen dort 15 neue Plätze zur Verfügung.
In den Krippen werden zurzeit 22 Kinder
betreut, die zwischen dem 01.02.2022 und dem 31.05.2022 drei Jahre alt werden.
Diese Kinder haben noch keine Zusage für einen Kindergartenplatz erhalten, da
noch nicht abgesehen werden kann, ob zu dem Zeitpunkt noch freie Plätze in den
Kindergärten vorhanden sind. Somit sind diese 22 Kinder auch nicht in den
IST-Belegungszahlen der Kindergärten in diesem Jahr enthalten. Falls keine
freien Kindergartenplätze vorhanden sein sollten, bleiben diese Kinder bis zum
31.07.2022 in den Krippen.
Durch Zuzüge und Kinder im Nachmittagsbereich,
deren Eltern im Laufe des Kindergartenjahres evtl. noch eine Berufstätigkeit
aufnehmen werden, wird die Nachfrage nach Vormittags- und Ganztagsplätzen noch
steigen. Außerdem werden - wie jedes Jahr - noch Kinder für das laufende
Kindergartenjahr angemeldet, die schon länger in der Gemeinde Edewecht wohnen.
Wir gehen davon aus, dass die Kapazitäten in
den Kindertagesstätten bis zum Ende des Kindergartenjahres ausreichend sein
werden.
Prognose Kindergärten
Die Auswertung der
Statistiken zur Entwicklung der Einwohnerzahlen ergibt, dass die Gemeinde
Edewecht auch weiterhin einen Zuwachs der Bevölkerung zu verzeichnen hat. Auch
das demographische Gutachten der Fa. GEWOS bescheinigt, dass die Anzahl der
Einwohner in der Gemeinde Edewecht bis zum Jahr 2035 um ca. 8 % steigen wird.
Für die kommenden
beiden Kindergartenjahre sind die Kinderzahlen für alle Kindertagesstätten ohne
die Berücksichtigung weiterer Zuzüge stabil. Auch aus dem demographischen
Gutachten der Fa. GEWOS geht hervor, dass die Zahlen im Kindergartenbereich bis
zum Jahr 2035 stabil bleiben werden.
Die Auswertung der Statistiken zur Entwicklung
der Einwohnerzahlen mit Stand vom 16.09.2021 ergibt, dass die Kinderzahlen im
Kindergartenbereich in den nächsten Kindergartenjahren leicht rückläufig sind.
Durch Zuzüge und dadurch, dass wahrscheinlich wieder einige Flexikinder ein
weiteres Jahr im Kindergarten bleiben werden, wird die Zahl der
Kindergartenkinder aber voraussichtlich noch steigen. Die Anzahl der
Flexikinder, die noch ein weiteres Jahr im Kindergarten verbleiben lag in den
vergangenen Jahren zwischen 40 % und 60 %.
Ein Vergleich der aktuellen IST-Zahlen mit den
Prognosezahlen der Jahre 2018, 2019 und 2020 hat ergeben, dass die Zahlen
aufgrund von Zuzügen noch steigen werden.
Die Gesamtzahl der
aktuellen Kindergartenplätze kann somit für die nächsten Jahre als ausreichend
angenommen werden.
Allerdings muss hier
berücksichtigt werden, dass insgesamt noch 75 Nachmittagsplätze vorgehalten
werden. Durch die Einführung des neuen NKiTaG haben Eltern ab sofort ein
Wahlrecht, ob sie einen Nachmittagsplatz oder einen Vormittagsplatz für Ihr Kind
in Anspruch nehmen möchten. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass
nur sehr wenige Eltern freiwillig einen Nachmittagsplatz in Anspruch nehmen
werden. Somit werden kurzfristig, spätestens im nächsten Kindergartenjahr (ab
August 2022), zusätzliche Vormittagsplätze benötigt, um den gesetzlichen
Anspruch auf einen Kindergartenplatz dauerhaft bedarfsgerecht erfüllen zu
können.
Es wird somit
vorgeschlagen, im Hauptort Edewecht kurzfristig weitere Plätze im Vormittags-
bzw. Ganztagsbereich zu schaffen.
Die Einrichtung
zusätzlicher Betreuungsplätze in Edewecht ist für das gesamte Gemeindegebiet
sinnvoll, da bereits jetzt 50 der 75 Nachmittagsplätze in Edewechter
Kindergärten vorgehalten werden und eine Vielzahl von Eltern aus den Ortsteilen
Wittenberge, Westerscheps, Osterscheps, Husbäke und Jeddeloh I z.B. in
Edewecht, Bad Zwischenahn oder Westerstede arbeitet und somit auf dem Weg zur
Arbeit direkt in Edewecht vorbeikommen würde.
Einzelbetrachtungen
Krippen und Tagespflege
Eine Prognose hinsichtlich der Kinderzahlen in
den künftigen Krippenjahren gestaltet sich äußerst schwierig, da die Kinder
bereits mit der Vollendung des ersten Lebensjahres (in Ausnahmefällen ab der
Vollendung des sechsten Lebensmonats) einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz
haben. Somit ist ein Teil der potentiellen Krippenkinder für das Krippenjahr
2022/2023 (vom 01.09.2019 bis zum 31.07.2022) noch nicht geboren.
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass
sich das Auswahlverhalten der Eltern im U3-Bereich massiv verändert. Die Anzahl der
Elternhäuser, die einen Krippenplatz in Anspruch nehmen, steigt in der Gemeinde
Edewecht kontinuierlich an (sog. Bedarfsquote). Aus Sicht der Verwaltung sollte zur dauerhaften Bedarfsabdeckung für
mindestens 65 % der Kinder im U3-Bereich in den nächsten Jahren ein
entsprechendes Betreuungsangebot geschaffen werden. Bisher sind wir immer von
der Annahme ausgegangen, dass für 60 % der
Krippenkinder ein Platz beantragt wird. In diesem Jahr sind wir bereits bei
einer Betreuungsquote von bis zu 58 % angekommen. Durch weitere Anmeldungen aus
dem Bestand muss davon ausgegangen werden, dass wir in den kommenden Jahren auf
eine Betreuungsquote von mehr als 60 % kommen werden.
Eine Steigerung der Betreuungsplätze im
Tagespflegebereich wäre zwar sehr wünschenswert. Leider hat die Gemeinde
Edewecht jedoch hier keinerlei Einflussmöglichkeiten, so dass verstärkt an der
kurz- und mittelfristigen Schaffung weiterer Krippenplätze gearbeitet werden
muss.
Das demographische Gutachten zeigt auf, dass in
den letzten zwei Jahren die Zahl der potentiellen Krippenkinder leicht gesunken
ist, dann aber dauerhaft konstant bleiben wird. Die Auswertung der Statistiken
zur Entwicklung der Einwohnerzahlen ergibt in diesem Jahr einen leichten
Anstieg der Kinder im Krippenalter. Zusätzlich muss auch in dem Bereich der
unter Dreijährigen mit einem leichten Anstieg der Zahlen aufgrund von Zuzügen
gerechnet werden.
Unter Einbeziehung der tatsächlich vorhandenen
Betreuungsplätze (274 Krippen- und Tagespflegeplätze) und einem gesteigerten
Auswahlverhalten (Annahme: für 65 % der
Krippenkinder wird ein Platz beantragt) werden zwischen 290 und 307
Betreuungsplätze benötigt. Somit werden mittelfristig ca. 30 Betreuungsplätze
fehlen, um den gesetzlichen Betreuungsanspruch erfüllen zu können.
Seit zwei Jahren sind besonders im Ortsteil
Edewecht alle Tagespflegeplätze belegt. Freie Plätze werden von den
Tagespflegepersonen oft schon zwei Jahre im Voraus vergeben. Die Wartelisten
sind lang. Kurzfristig freiwerdende Plätze sind schnell wieder belegt. Eltern,
die einen Tagespflegeplatz in Edewecht suchen, stehen vor einem großen Problem.
Auch für die Krippe Edewecht gibt es immer
lange Wartelisten. Vielen Eltern musste in den letzten zwei Jahren ein
Krippenplatz in Friedrichsfehn angeboten werden. Für Eltern, die in Oldenburg
arbeiten, ist dies meistens kein Problem, weil die Krippe auf dem Weg zur
Arbeit liegt. Für Eltern, die nicht mobil sind, oder deren Arbeitsstelle in
entgegengesetzter Richtung liegt, kommt ein Krippenplatz in Friedrichsfehn
häufig nicht in Frage.
Es wird somit
vorgeschlagen im Hauptort Edewecht kurzfristig 30 weitere Betreuungsplätze für
unter Dreijährige zu schaffen.
Die Einrichtung
neuer Betreuungsplätze in Edewecht ist für das gesamte Gemeindegebiet sinnvoll,
da eine Vielzahl von Eltern aus den Ortsteilen Wittenberge, Westerscheps,
Osterscheps, Husbäke und Jeddeloh I z.B. in Edewecht, Bad Zwischenahn oder
Westerstede arbeitet und somit auf dem Weg zur Arbeit direkt in Edewecht
vorbeikommen würde.
Fazit:
Es ist kurzfristig notwendig weitere Betreuungsplätze (75 Kindergarten- und 30 Krippenplätze) zu schaffen. Die Verwaltung prüft, in welcher Form der aufgezeigte Bedarf an Betreuungsplätzen unter Beachtung wirtschaftlicher und konzeptioneller Gesichtspunkte geschaffen werden kann. Es wird schnellstmöglich ein Arbeitskreis Kindertagestätten einberufen, um über das weitere Vorgehen zur Schaffung neuer Betreuungsplätze zu beraten.
Finanzierung:
Anlagen:
- Aktuelle Auslastung der Kindergärten;
- Prognose Auslastung Kindergärten in den Folgejahren;
- Auswertung der Flexikinder;
- Aktuelle Auslastung der Krippen;
- monatliche Auslastung der Krippen 2021/2022;
- Zahl der potentiellen Krippenkinder in den Ortschaften im
Kindergartenjahr 2021/22 mit Betreuungsquote.