Beschlussvorschlag:
Der Einsatz der Jugendpflege
für die Präventions- und Kriseninterventionsarbeit an allen Edewechter Schulen
soll befristet bis zum Ende des Schuljahres 2009/2010 mit einem Stundenumfang
von mindestens 10 Stunden fortgeführt werden. Die Verwaltung wird beauftragt,
eine Klärung der Position der Landesschulbehörde zur festgestellten Problematik
herbeizuführen.
Sachdarstellung:
Die HRS Edewecht hatte Anfang 2009 die Einstellung eines/einer Sozialpädagogen/Sozialpädagogin für die Präventions- und Kriseninterventionsarbeit in der Schule beantragt. Der Antrag ist in der Sitzung des Schulausschusses vom 03.03.09 intensiv beraten worden. Der Verwaltungsausschuss hat letztlich in seiner Sitzung vom 16.03.09 u.a. zugestimmt, dass eine Mitarbeiterin der Jugendpflege, Frau Carmen Rohe, kurzfristig für alle Edewechter Schulen als Sozialpädagogin zum Einsatz kommt. Frau Rohe ist zunächst mit einem Stundenkontingent von 10 Stunden pro Woche für einen befristeten Zeitraum bis zum 30.09.2009 für diesen Aufgabenkreis eingesetzt.
Der seinerzeitige Antrag ist zuständigkeitshalber an die Landesschulbehörde weitergeleitet worden. Eine Antwort liegt uns bis heute, trotz Erinnerung, nicht vor. Die Gemeinde Edewecht hat sodann versucht, eine landkreiseinheitliche Handhabung der Problematik anzustreben. Der Landkreis Ammerland verweist auf die fehlende Zuständigkeit und überlässt es den jeweiligen Schulträgern eigene Lösungen zu entwickeln.
Frau Rohe ist mit Aufnahme ihrer Tätigkeit als Präventions- und Kriseninterventionskraft in allen Edewechter Schulen vorstellig geworden. Ferner sind die Eltern, Schüler und Lehrer über einen Informationsbrief über die Tätigkeit der Frau Rohe informiert worden. Nachstehend wird ein Überblick über die verschiedenen Schulsituationen gegeben:
1. HRS Edewecht einschl.
Außenstelle
Frau Rohe hat sich in der Gesamtkonferenz der Schule vorgestellt. Es ist eine feste Sprechzeit in der Schule in einem eigenen Büro eingerichtet. Frau Rohe ist dort für alle Schulen, Schüler, Eltern und Lehrer zentral montags in der Zeit von 13.00 bis 15.45 Uhr erreichbar. Diese Zeit wird intensiv von Eltern, Schülern und Lehrern genutzt und hat sich daher gut etabliert.
An der Schule gibt es eine Vielzahl von „Baustellen“ mit verhaltensauffälligen Jugendlichen. Es geht dabei um Gewaltbereitschaft, Alkoholkonsum, Gewaltfilme auf Handys, Suchtberatung, Schulschwänzen usw.. Hier erfolgt eine Zusammenarbeit mit dem Schulsozialarbeiter Becker, der Suchtberatung, der Gewaltberatungsstelle in Bad Zwischenahn und der Jugendhilfeeinrichtung Michnik. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung wird als gut und konstruktiv bezeichnet.
2. Astrid-Lindgren-Schule
Die ALS würde gerne insbesondere im AG-Bereich mit Frau Rohe arbeiten. Diese Arbeit kann aber über das vorhandene Stundenkontingent nicht abgedeckt werden. Die Lehrer der ALS fragen das Beratungsangebot von Frau Rohe nach.
3. GS Jeddeloh
Die Schule fragt Trainingsangebote/Projektangebote nach. Auch hier ist auszuführen, dass diese Anforderungen nicht über das vorhandene Stundenkontingent abgedeckt werden kann.
4. GHS Osterscheps
Frau Rohe wird sich hier im Rahmen einer Gesamtkonferenz und einer Dienstbesprechung vorstellen. Einzelfälle, die der Betreuung/Beratung bedürfen, werden nach den Sommerferien behandelt werden. Auch an dieser Schule besteht Interesse an weiteren AG-Angeboten.
5. GS Edewecht
Ein Einführungsgespräch mit der Schulleitung hat stattgefunden. Frau Rohe arbeitet an dieser Schule nebendienstlich in einem schuleigenfinanzierten Projekt.
6. GS Friedrichsfehn
Die Kontaktaufnahme ist erfolgt. Die Schule führt jedes Jahr eigenfinanzierte Projekte im Bereich der 1. Klasse durch. Weiterer Bedarf wurde bislang nicht angemeldet.
7. Außenstelle des GZE
Die Kontaktaufnahme ist erfolgt.
Es zeichnet sich ab, dass der Bedarf insbesondere an der HRS Edewecht einschließlich der Außenstelle sehr hoch ist. Erste Maßnahmen greifen bereits. Die Hauptproblemschwerpunkte liegen im Bereich der 5. und 7. Hauptschulklassen, bei denen eine auffällig hohe Gewaltbereitschaft festzustellen ist.
Es erscheint sinnvoll, die
begonnen Maßnahmen, auch über den 30. Sept. 2009 hinaus, fortzuführen. Es wird
daher vorgeschlagen, die Maßnahme auf jeden Fall bis zum Ende des Schuljahres
2009/2010 zunächst laufen zu lassen. Dies würde der Verwaltung ausreichend Zeit
geben, die Angelegenheit mit der Landesschulbehörde zu klären. Es ist jedoch
realistischerweise nicht damit zu rechnen, dass seitens der Landesschulbehörde
eine besondere Schulsituation in Edewecht gesehen wird. Landesweit wird die
mangelhafte Ausstattung der Schulen mit Schulsozialpädagogen/-pädagoginnen
beklagt.
Finanzierung:
Frau Rohe ist mit einem
Stundenumfang von 19,5 Wochenstunden pro Monat fest bei der Gemeinde Edewecht
beschäftigt. Sie ist in Entgeltgruppe 9 TVöD eingruppiert. Eine Stundenerhöhung
um 10 Wochenstunden verursacht Personalmehrkosten in Höhe von 1.063,28 Euro pro
Monat.