Betreff
Sanierung von Moorstraßen
Vorlage
2014/FB III/1659
Aktenzeichen
FB III Ka/En
Art
Berichtsvorlage

Sachdarstellung:

Die Sanierung von Moorstraßen ist in der Regel sehr kostenintensiv. Die in den vergangenen Jahren praktizierte komplette Sanierung einer Moorstraße mit dem Austausch des Torfuntergrundes gegen Sand führt zu Kosten von 400,- bis 500,- € pro laufende Meter Straße. In der Regel hat die Gemeinde Edewecht in der Vergangenheit derartige Sanierungsmaßnahmen dann durchgeführt, wenn eine Förderung aus dem Programm „Ländlicher Wegebau“ erzielt werden konnte. So wurden in den vergangenen Jahren u. a. der Fuhrkensche Grenzweg, teilweise die Vegesacker Straße, die Fintlandstraße, teilweise die Alpenrosenstraße und teilweise der Jückenweg saniert. Für weitere Straßen (Hohendamm und Reiherweg) wurden bereits vor einigen Jahren Förderanträge gestellt, aber bislang nicht bewilligt.

 

Derzeit laufen auf Ministeriumsebene in Niedersachsen die Vorbereitungen für die neue EU-Förderperiode. Nach den bisherigen Informationen ist zu erwarten, dass die Mittel für den ländlichen Wegebau in Zukunft erheblich zurück gefahren werden. Insofern dürften in Zukunft für die Kommunen die Chancen, den Ausbau von ländlichen Wegen gefördert zu bekommen, relativ gering sein. In Anbetracht des schlechten Zustandes einiger Moorstraßen sollten nach Auffassung der Verwaltung  Überlegungen angestellt werden, Moorstraßen auch ohne begleitende Förderung zu sanieren. Erste überschaubare Sanierungsmaßnahmen wurden in diesem Jahr bei der Vegesacker Straße und der Goldenen Linie bereits umgesetzt.  Die Verwaltung wird in den anstehenden Haushaltsberatungen zur Diskussion stellen, dass in den kommenden Haushaltsjahren weitere Mittel in bestimmter Höhe für die Sanierung von Moorstraßen eingeplant werden. 

 

Folgende Moorstraßen sollten in den nächsten Jahren vorrangig für eine Sanierung berücksichtigt werden:

-       Querweg in Kleefeld auf gesamter Länge von ca. 1.200 m, Kosten rund 600 Tsd. €

-       Wiesenweg in Kleefeld auf gesamter Länge von ca. 1.100 m, Kosten rund 550 Tsd. €

-       Schoolstraat in Kleefeld, Teilstrecke von ca. 1.900 m von Kaiser bis zum Portsloger Damm, Kosten rund 950 Tsd. €

-       Hohendamm in Jeddeloh II, Teilstrecke von ca. 1.600 m vom Prinzendamm bis zum letzten Haus, Kosten rund 800 Tsd. €

-       Im Fichteneck in Süddorf, Teilstrecke von ca. 300 m vom Bahnweg bis zur Kurve, Kosten rund 150 Tsd. €

-       Reiherweg in Husbäke/Süddorf auf gesamter Länge von ca. 1.000 m, Kosten rund 500 Tsd. €

-       Birkhahnweg in Husbäke, Teilstrecke von ca. 250 m vom Reiherweg bis zum letzten Haus, Kosten rund 125 Tsd. €

-       Grünstreekendamm in Süddorf, Teilstrecke von ca. 400 m ausgehend vom Falkenweg, Kosten rund 200.000 Tsd. €.

 

Die vorstehende Aufstellung stellt keine Rangfolge dar. Ggfs. bietet es sich an, wegen des teilweise sehr unterschiedlichen Wegezustandes im ersten Schritt nur Teilstrecken einer Straße zu sanieren.

 

Trotz der anstehenden erheblichen Kürzungen im ländlichen Wegebau wird die Verwaltung zudem anhand der künftigen Förderkriterien prüfen, ob es sinnvoll sein könnte, für die genannten Straßen  weitere Förderanträge zu stellen, in Anbetracht der sehr hohen Ausbaukosten ggfs. auch für Teilstrecken.

 

Im  Zusammenhang mit der Sanierung von Moorstraßen sollte auch zur Diskussion gestellt werden, inwieweit es sinnvoll sein könnte, Schaumglas als Unterbau zu verwenden.  Bekanntlich wurde im Jahr 2009 ein Teilstück des Querweges in Kleefeld von 100 m Länge mit Schaumglas als Unterbau saniert. Das Schaumglas wurde als Material kostenlos zur Verfügung gestellt, die übrigen Kosten wurden von der Gemeinde getragen. Es handelt sich hierbei um ein Projekt der Fachhochschule Oldenburg unter der Federführung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Beilke.  Herr Dr. Beilke wird vor der Sitzung vor Ort die Ergebnisse der Sanierung erläutern.