Betreff
GOBS Friedrichsfehn
Neubau einer Mensa
Vorlage
2014/FB II/1630
Aktenzeichen
FB II - 03.06.2014
Art
Beschlussvorlage

Finanzierung:

Für die Planung einer Mensa für den Schulstandort Friedrichsfehn sind im Haushalt Planungskosten in Höhe von 100.000 Euro für das Haushaltsjahr 2014 vorgesehen worden. Zudem sind in die Finanzplanung der Folgejahre bereits 900.000 Euro Baukosten für 2015 eingeplant worden. Ebenso sind für die Sanierung der Schulküche der GOBS Friedrichsfehn für 2014 bereits 100.000 Euro eingeplant worden. Insoweit wäre es auf der Basis der Festlegungen des Schulausschusses hinsichtlich des Umfanges der Mensa möglich, einen Architekten mit der Planung und konkreten Kostenkalkulation der Gesamtmaßnahme zu beauftragen.


Sachdarstellung:

Die Grundschule Friedrichsfehn ist zum Schuljahr 2012/13 zur Ganztagsschule weiterentwickelt worden. Inzwischen ist am Standort Friedrichsfehn eine zweizügige Oberschule hinzugekommen. Die Oberschule Friedrichsfehn führt an zwei Tagen der Woche ein verpflichtendes Ganztagsangebot. Derzeit besuchen rd. 80 SchülerInnen die Ganztagsgrundschule und 109 SchülerInnen die Oberschule. Alle SchülerInnen nehmen am Mittagessen, welches bislang über die provisorische Essenausgabe in den Räumen der ehemaligen Außenstelle des Kindergartens Sonnenhügel gereicht wird, teil. Zum neuen Schuljahr 2014/15 werden 60 weitere SchülerInnen im Ganztagsbereich und damit zum Mensaessen erwartet.

 

Bereits zur seinerzeitigen Entscheidung über die Einführung der Ganztagsschule an der Grundschule Friedrichsfehn ist im Schulauschuss erörtert worden, dass der Bedarf zur Schaffung einer Mensa entstehen wird. Seinerzeit waren mögliche Anbauten an die Grundschule Friedrichsfehn erörtert und vorgestellt worden.

 

Aufgrund der bisherigen Entwicklung des Schulstandortes wird die Schaffung eines Anbaubereiches an die Grundschule Friedrichsfehn verwaltungsseits nicht mehr bevorzugt. Die Schule ist zur Grund- und Oberschule Friedrichsfehn aufgewachsen. Die Ganztagsbereiche beider Schulen haben sich etabliert. Konstant wird eine gute Teilnehmerzahl am Mittagessen erreicht. Die provisorische Lösung stößt nunmehr aufgrund der Teilnehmerzahlen an ihre Grenzen.

 

Ein Anbau an ein Schulgebäude bringt viele Beeinträchtigungen im Schulbetrieb mit sich und birgt immer mögliche Probleme im Altbaubestand, die kaum vorkalkuliert werden können. Zur Unterstützung der weiteren Zusammenführung beider Schulformen wird daher, auch zur Sicherung des Schulbetriebes mit sodann über 400 SchülerInnen am Schulstandort, ein eigenständiger Neubau auf dem Schulgelände bevorzugt.

 

Aufgabe wird es nunmehr sein, eine Neubauplanung über einen Architekten in Auftrag zu geben und dafür im Vorfeld den Umfang der notwendigen Räume und Nutzungen festzulegen. Zu den Rahmenbedingungen ist auszuführen, dass bei der zu erwartenden Endgröße der Grund- und Oberschule ein Mensabereich für die gleichzeitige Essenseinnahme von 150 bis 190 SchülerInnen ausgegangen werden muss. Ferner wäre eine Ausgabeküche mit den notwendigen Abstell- und Aufbewahrungsbereichen vorzusehen. Darüber hinaus sind die Anforderungen an die barrierefreie Nutzung des Gebäudes von Anfang an zu berücksichtigen.

 

Ein möglicher Standort eines alleinstehenden Gebäudes wäre im Bereich des jetzigen Fahrradstandes. Der Fahrradstand ist abgängig und bedarf grundsätzlich der Sanierung. Aufgrund der Auswirkungen einer Baumaßnahme auf das Außengelände wäre ferner die Neugestaltung des Außengeländes/Schulgeländes von Anfang an mit zu planen.

 

Verwaltungsseits sind auf der Basis dieser Vorgaben Grundüberlegungen zu einer möglichen Mensagestaltung vorgenommen worden. Hierbei geht es lediglich darum, eine Vorstellung über die Dimensionen und Kostenentwicklung zu gewinnen. Dabei sind bei den im Folgenden dargestellten Varianten lediglich grobe Kostenschätzungen des reinen Baukörpers erarbeitet worden.

 

Variante 1

Die Schaffung eines reinen Zweckbaus, der die Anforderungen an eine Ausgabeküche mit notwendigen Nebenräumen und einen Speisesaal in erforderliche Größe berücksichtigt sowie die notwendigen Toiletten, würde ein Baukostenvolumen von rd. 950.000 Euro verursachen.

 

Variante 2

Sofern die Mensa neben der Funktion der Essensteilnahme auch multifunktional für schulische und öffentliche Veranstaltungen nutzbar sein sollte, wäre der Einbau einer Bühne nebst Nebenräumen notwendig. Hierbei wären sodann auch die Anforderungen an eine Versammlungsstätte und die notwendige Bühnentechnik zu berücksichtigen. Ebenso wäre ein größerer Toilettenbereich einzuplanen. Damit würde ein Baukostenvolumen von rd. 1,3 Mio Euro zu berücksichtigen sein.

 

Variante 3

Sofern die Mensa neben der Veranstaltungsnutzung auch weitere Anforderungen der Schule berücksichtigen würde, wäre ein entsprechend größerer Neubau zu errichten. Die Schule würde im Rahmen eines Neubaus gerne einen Musikraum vorsehen wollen, der sodann auch für schulische Veranstaltungen zusammen mit einem Bühnenbereich genutzt werden könnte. Ferner wäre es Wunschlage der Schule, die zu renovierende Schulküche für den hauswirtschaftlichen Bereich der Oberschule im Mensaneubau vorzusehen. Die Sanierung der Schulküche im Altbaubestand der Oberschule würde mit einem Baukostenvolumen von rd. 140.000 Euro zu veranschlagen sein. Sofern die Herrichtung nicht im Altbaubestand erfolgen würde, sondern im Zusammenhang mit der Mensa neu gebaut werden würde, würde der Schule ein weiterer allg. Unterrichtsraum nebst Gruppenraum im Erdgeschoss zur Verfügung stehen, welche für die Innendifferenzierung des Unterrichts sehr gut genutzt werden könnten. Daneben bestünde für die Schule die Möglichkeit durch die Angliederung an die Mensa, hier eine Schülerfirma ins Leben zu rufen und einen schulinternen Cafeteriabereich zu schaffen. Jedoch wären hierfür Baukosten von geschätzt 1,65 Mio Euro zu berücksichtigen.

 

Variante 4

Diese Variante berücksichtigt die Anforderungen zu Variante 3, jedoch werden hier Abstriche hinsichtlich des Veranstaltungsbereiches gemacht. Es wird ein Veranstaltungsbereich mit Bühne und Nebenräumen vorgesehen, jedoch wird bei der technischen Ausstattung allein auf den schulischen Bedarf abgestellt. Es konnte festgestellt werden, dass bei anderen öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten usw. die jeweiligen Künstler eigene Technik mitbringen. Komplizierte Ton- und Beleuchtungstechnik setzen auch immer voraus, dass es jemanden gibt, der diese Technik auch vollumfänglich bedienen kann.

Insoweit erscheint es wichtig, die notwendigen technischen Anschlusspunkte vorzusehen, jedoch sollte die Technik selber auf den schulischen Bedarf abgestellt werden. Die Nutzung des Veranstaltungsbereiches wird in der Zukunft sicherlich überwiegend bei schulischen Veranstaltungen liegen und nur sporadisch öffentliche Veranstaltungen mit aufwendiger Veranstaltungstechnik umfassen. Unter diesen Prämissen wären Baukosten von geschätzt 1,45 Mio Euro zu berücksichtigen.

 

Abwägung

Für die Oberschule Friedrichsfehn stehen umfangreiche Sanierungen des Altbaubestandes an. Die Herrichtung des hauswirtschaftlichen Bereiches (Schulküche) wird ein Kostenvolumen von geschätzt 140.000 Euro umfassen. Die Herrichtung eines Musikraumes wäre mit rd. 50.000 Euro zu veranschlagen. Beide Räume würden im Altbestand allg. Unterrichtsräume im Erdgeschoss binden. Die Schule benötigt zur Innendifferenzierung des Unterrichtes jedoch vermehrt Gruppenräume. Sofern eine Mensa unter Berücksichtigung dieser beiden Fachunterrichtsräume geschaffen werden würde, könnten die allg. Unterrichtsräume für den schulischen Bedarf hergerichtet werden. Hierfür wären Kosten von rd. 15.000 bis 20.000 Euro pro Raum zu veranschlagen. Die Herrichtung würde sodann die Deckensanierung, Beleuchtung und Fußboden sowie Umsetzung des Farbkonzeptes umfassen. Evtl. käme der Einbau einer Trennwand in Betracht zur Unterteilung in Gruppenräume und multifunktionalen Nutzung.

 

Verwaltungsseits werden die vorgetragenen Wünsche der Schule unterstützt. Die Nutzungen der bislang bereits geschaffenen Mensen, welche jeweils zum Teil aufwendige Veranstaltungstechnik beinhalteten, zeigen, dass diese Technik für die schulischen Zwecke überwiegend zu kompliziert zu bedienen sind und Konzert- oder Theaterveranstalter oftmals mit eigener Technik anreisen. Insoweit sollte auf die eigene Anschaffung einer solch speziellen und teuren Technik verzichtet, jedoch sollten die notwendigen Anschlusspunkte vorgesehen werden. Verwaltungsseits wird daher die Umsetzung der Alternative 4 bevorzugt.

 

Daneben wäre zu berücksichtigen, dass ein neuer Fahrradstand für ca. 250 Fahrräder geschaffen werden sollte und eine Freiflächenplanung zur Neugestaltung des Schulaußengeländes erforderlich werden wird.


Beschlussvorschlag:

Aus schulfachlicher Sicht ist die Schaffung einer Mensa für die Grund- und Oberschule Friedrichsfehn zeitnah notwendig. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Basis der vorgestellten Variante 4 einen Architekten mit der weiteren Planung des Neubaus und konkreten Kostenkalkulation der Gesamtmaßnahme, d.h. einschließlich der Schaffung eines Fahrradstandes und Neugestaltung des Außengeländes zu beauftragen. Zur weiteren baufachlichen Begleitung wird die Maßnahme an den Bauausschuss verwiesen.

Dem Schulausschuss sind das Ergebnis und die Kostenkalkulation der Planungen des beauftragten Architekten zu einer der nächsten Sitzungen vorzustellen.


Anlagen:

Lageplan