Finanzierung:
Für die Erweiterung der Kindertagesstätte
Lüttje Hus, die Veränderung der GS Edewecht sowie der Außenstelle der
Astrid-Lindgren-Schule sind im Haushalt
2019 keine Mittel eingeplant. Für die vollumfängliche Umsetzung der
erforderlichen Maßnahmen werden Mittel in Höhe von 350.000,- € benötigt und
sind in über einen Nachtragshaushalt zur Verfügung zu stellen.
Sachdarstellung:
Die Vergabe der Kindergartenplätze für das Kindergartenjahr 2019/20 hat
ergeben, dass die Anzahl der vorhandenen Vormittags- und Ganztagsplätze nicht
ausreichend ist, um den tatsächlichen Bedarf zu befriedigen.
Neben einem leichten Anstieg der Kinderzahlen sind die Fehlplätze damit
begründet, dass es immer schwieriger wird Nachmittagsplätze zu vergeben,
da nur in Ausnahmefällen ein
sorgeberechtigter Elternteil nicht berufstätig ist.
Ohne die Berücksichtigung weiterer Zuzüge und weiterer Arbeitsaufnahmen
ist aus jetziger Sicht spätestens zum 01.02.2020 eine weitere Vormittags-, bzw.
Ganztagsgruppe zu schaffen.
Anhand des demographischen Gutachtens lässt sich ableiten, dass die
Kinderzahlen entgegen des landesweiten Trends auch in den kommenden Jahren hoch
bleiben werden.
Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage wird der Förderbereich „Lernen“ zum
Ende des Schuljahres 2028/29 auslaufen, sodass tendenziell der Raumbedarf der
Astrid-Lindgren-Schule sinken wird.
Somit wäre es konsequent, vorhandene Räumlichkeiten der Außenstelle der
Astrid-Lindgren-Schule zu Gunsten des Kindergartens zu nutzen.
Konstruktive Gespräche mit den Schulleitungen der Astrid-Lindgren-Schule
und der Grundschule Edewecht haben ergeben, dass die Möglichkeit besteht die Kindertagesstätte Lüttje Hus um eine
weitere Gruppe zu erweitern und außerdem die schulischen Belange im Alltag
deutlich zu verbessern.
IST-Zustand
Neben einem Lehrerzimmer und diversen Neben- und Therapieräumen verfügt
die Astrid-Lindgren-Schule in den Gebäuden der Grundschule Edewecht und der
ehemaligen Orientierungsstufe Edewecht über insgesamt sechs Klassenräume des
Förderschwerpunktes „geistige Entwicklung“, diverse Therapieräume und ein
Lehrerzimmer.
Hiervon sind drei Klassenräume sowie ein Therapieraum direkt zwischen der
Pausenhalle der Grundschule und der Kindertagesstätte Lüttje Hus belegen.
Die restlichen Räume der Außenstelle der Astrid-Lindgren-Schule befinden
sich im Erdgeschoss des ehemaligen Orientierungsstufengebäudes an der
Hauptstraße.
Ebenfalls in diesem Gebäude am Ende des Flures im Untergeschoss befindet
sich der Werkraum der Grundschule Edewecht mit angeschlossenem Lager.
Diese Aufteilung ist sehr ungünstig, da die Klassen der Außenstelle der
Astrid-Lindgren-Schule in zwei verschiedenen Gebäudeteilen untergebracht sind
und teilweise Schüler mit einer körperlichen Beeinträchtigung für sie lange
Wege zu Therapie- und Klassenräumen zurücklegen müssen.
Auch für die Klassen der Grundschule ist der Werkraum äußerst ungünstig belegen, da er
sich am Ende des Flures im Untergeschoss des ehemaligen OS-Gebäudes befindet
und somit immer lange Wege zum Werkunterricht zurückgelegt werden müssen.
Vorschlag der Verwaltung
a. Räumlichkeiten
Hier bieten sich aus Sicht der Verwaltung zwei Alternativen an, um im
Bestand des Schulgebäudes weitere Räumlichkeiten für den Kindergarten Lüttje
Hus zu generieren.
Naheliegend wäre eine Verlegung des jetzigen Lehrerzimmers der
Außenstelle der Astrid-Lindgren-Schule in einen von der Kreismusikschule Ammerland
genutzten Klassenraum im Obergeschoss des Gebäudes, da das Lehrerzimmer direkt
an der Kindertagesstätte belegen ist.
Diese Alternative ist allerdings nicht zweckmäßig, da die Lehrerschaft zu
weit von den schulischen Räumen entfernt wäre. Da in der Außenstelle der ALS
nur Schüler/innen mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ beschult
werden, wäre eine Unterbringung des Lehrerzimmers im Obergeschoss nur dann
möglich, wenn außerdem ein Fahrstuhl eingebaut wird, um der inklusiven
Beschulung Rechnung zu tragen.
Die Schulleitung der Astrid-Lindgren-Schule hat mitgeteilt, dass zum
kommenden Schuljahr zwei Klassen von der Außenstelle zum Haupthaus verlegt
werden können.
Hier bietet es sich nun an, die Klassen neben der Pausenhalle der
Grundschule zu räumen, um dort dann den Werkraum mit angeschlossenem Lager und
ein Stuhllager für die Grundschule unterzubringen, um somit den Werkraum direkt
an die Grundschule anzuschließen (siehe Zeichnungen).
Der frei werdende Werkraum mit angeschlossenem Lager im ehemaligen
OS-Trakt könnte dann als weiterer Klassenraum mit Therapieraum der Außenstelle
der Astrid-Lindgren-Schule genutzt werden, sodass auch der bisherige
Klassenraum (64 qm) mit angeschlossenem Therapieraum (24 qm) neben der
Kindertagesstätte Lüttje Hus frei werden würde (siehe Zeichnungen).
Hier könnte ein weiterer Gruppenraum mit angeschlossenem Intensivraum für
den Kindergarten Lüttje Hus entstehen. Dafür ist es allerdings notwendig, den
Klassenraum an den Kindergarten anzuschließen und räumlich von der Schule zu
trennen (siehe Zeichnungen).
Zwischen dem Eingangsbereich des Kindergartens Lüttje Hus und den
freiwerdenden Klassenräumen besteht die Möglichkeit durch eine Mauer den
Kindergarten inklusive der neuen Gruppe vom Schulflur abzugrenzen. In diesem
Bereich ist auch ein Nebeneingang für die Erzieher und den Lehrkörper
vorhanden, der aber nach Rücksprache mit den Schul- und Kindergartenleitungen
entbehrlich ist. Hier könnte neben einem WC-Bereich für die neue Gruppe auch
ein Garderobenbereich entstehen (siehe Zeichnungen).
In Kindertagesstätten ist ab der Betreuung von gleichzeitig drei Gruppen
die Bereitstellung eines zusätzlichen Bewegungsraumes verpflichtend. Zurzeit
hat der Kindergarten in der anliegend belegenen Schulturnhalle an drei Tagen
feste Zeiten. Für diese Lösung hat das Land jedoch lediglich eine befristete
Betriebserlaubnis erteilt, sodass die Errichtung eines Bewegungsraumes
unerlässlich ist.
Die Pausenhalle der ehemaligen Orientierungsstufe (ca. 210 qm) wird
zurzeit überwiegend vom Kindergarten als Mensabereich für das Mittagessen
genutzt. Hier wäre unproblematisch eine Fläche von ca. 90 qm per
Leichtbauwänden für die Nutzung eines Bewegungsraumes abtrennbar (siehe
Zeichnungen).
Außerdem müsste der Zugang zur Außenstelle der Astrid-Lindgren-Schule
geschlossen werden, um zu gewährleisten, dass Dritte nicht unberechtigt in den
Kindergarten gelangen können.
b. Außenspielflächen
Nach den Bestimmungen des Kindertagesstättengesetzes ist pro gleichzeitig
betreutem Kind eine Außenspielfläche von 12 qm zur Verfügung zu stellen. Bei
der Einrichtung einer vierten Gruppe am Vormittag, bzw. Ganztag wird eine
Außenspielfläche von 1.200 qm benötigt. Zurzeit verfügt der Kinder über eine
eigene Außenspielfläche mit einer Größe von ca. 694 qm. Außerdem kann der
Kindergarten den Innenhof der Schule als Außenspielfläche nutzen. Dies ist
jedoch aus fachlicher Sicht nicht förderlich, da durch zwei Standorte im
Freispiel mehr Personal gebunden ist und außerdem die Kinder voneinander
getrennt werden.
Hier stellt die Grundschule eine an die Außenspielfläche des
Kindergartens grenzende Außenfläche mit einer Größe von ca. 930 qm (siehe
Zeichnung) zur Verfügung. Von Vorteil ist hier, dass auf dieser Fläche bereits
diverse Spielgeräte vorhanden sind, die auch vom Kindergarten genutzt werden
können. Somit würde der Kindergarten über eine Außenspielfläche von ca. 1.600
qm verfügen.
Fazit:
Bei einer Umsetzung der vorstehend beschriebenen Maßnahmen ergeben sich
sowohl für die Schulen als auch für den Kindergarten erhebliche Vorteile:
- sinnvolle Vergrößerung des Kindergartens um einen Gruppenraum
mit Nebenräumen sowie einem eigenen Bewegungsraum
- ausreichende
Außenspielflächen des Kindergartens an einem Standort
- die Außenstelle der Astrid-Lindgren-Schule wird zukünftig
kompakt in einem Gebäudeteil untergebracht sein.
- der Werkraum der Grundschule Edewecht wird direkt an der
Grundschule belegen sein
Neben der Verwaltung sprechen sich die Kindergartenleitung sowie die
Schulleitungen beider Schulen ausdrücklich für die rasche Umsetzung der
beschriebenen Maßnahmen aus.
Aus Sicht der Verwaltung sollte die Umsetzung umgehend erfolgen, da die
benötigten Plätze im kommenden Kindergartenjahr dringend benötigt werden und
mit der Umsetzung der Maßnahme außerdem eine konkrete Verbesserung des
Schulalltags für beide Schulen einhergeht.
Für die Umsetzung aller erforderlichen Maßnahmen werden Mittel in Höhe
von ca. 350.000,- € inklusive der Ausstattung und der Umgestaltung der
Außenanlagen benötigt. Beim Landkreis Ammerland können Fördergelder in Höhe von
62.000,- € beantragt werden. Im Haushalt 2019 sind entsprechende Mittel nicht
veranschlagt. Diese sollten über einen Nachtragshaushalt zur Verfügung gestellt
werden.
Beschlussvorschlag:
1. Der Kindergarten Lüttje Hus
wird wie in der beigefügten Baubeschreibung aufgeführt um einen Gruppenraum mit
angeschlossenem Intensivraum einem Sanitärbereich sowie einem Bewegungsraum
erweitert. Außerdem wird der Werkraum der Grundschule Edewecht mit
angeschlossenem Lager mit einem Klassenraum und einem Therapieraum der
Außenstelle der Astrid-Lindgren-Schule getauscht.
2. Der notwendige Förderantrag
für die Kindertagesstätte ist nach Vorlage einer endgültigen Planung und gesicherten
Kostenkalkulation verwaltungsseits an den Landkreis Ammerland zu richten.
Anlagen:
- voraussichtliche
Auslastungszahlen der Kindergärten bis Mai 2020
- Übersichtspläne
- Baubeschreibung