Betreff
Atemschutzgeräte für die Feuerwehr - Umstellung des Systems bis 2025
Vorlage
2019/FB II/2959
Art
Berichtsvorlage

Sachdarstellung:

Für Einsätze im Brandrauch oder bei gefährlichen Gasen ist es erforderlich, die Feuerwehrangehörigen vor Atemgiften zu schützen. Dies erfolgt durch die Nutzung von umluftunabhängigen Atemschutzgeräten in Form von Pressluftatmern (PA). Weltweit werden bei den PA zwei unterschiedliche Systeme betrieben. Ein System ist das „Normaldrucksystem“ mit dem in weiten Teilen Deutschlands und Österreich gearbeitet wird und das aktuell auch im Landkreis Ammerland genutzt wird. Beim Normaldrucksystem wird ein Ventil in der Atemschutzmaske geöffnet wenn der Träger einatmet. Er kann dann Luft aus einer Flasche, die auf dem Rücken mitgeführt wird, einatmen.

Der weitaus größere Teil der weltweiten Nutzer arbeitet jedoch mit dem zweiten System, dem „Überdrucksystem“. Bei diesem wird in der Maske des Atemschutzträgers immer ein kleiner Überdruck im Millibar Bereich gehalten. Dies sorgt für ein leichteres Atmen und eine wesentlich erhöhte Sicherheit. Sollte es zum Verrutschen der Maske kommen, so bemerkt dies der Träger sofort am Abströmen von Luft aus der Maske. Durch den dann ständig gehaltenen Überdruck ist die Wahrscheinlichkeit, dass Atemgifte in die undichte Maske eindringen stark vermindert. Zudem sorgt das Überdrucksystem für einen besseren Sitz der Maske, so dass auch bei z.B. leichter Vernarbung im Gesicht immer noch ein sicherer Sitz der Maske gewährleistet ist.

 

Die genannten Vorteile des Überdrucksystems und die Tatsache, dass eine Nutzung des Normaldrucksystems nur noch in Teilen von Deutschland und Österreich stattfindet, haben die Hersteller (die allesamt weltweit tätig sind) dazu bewogen die Produktion des Normaldrucksystems ab 2025 einzustellen. Dies betrifft natürlich auch die Firma Dräger, die im Ammerland die komplette Atemschutztechnik geliefert hat.

 

Aus diesem Grunde müssen die Feuerwehren im Landkreis Ammerland spätestens ab 2025 mit PA im Überdrucksystem ausgestattet sein. Die Umstellung erstreckt sich neben den PA auch auf die Atemschutzmasken und die sogenannten Druckminderer. In der Gemeinde Edewecht betrifft dies 40 PA (inklusive Druckminder) und ca. 135 Masken. Neuere PA der Modelle PSS 5000 und PSS 7000 müssen nicht neu angeschafft werden. Sie können mit geringem Aufwand auf das Überdrucksystem umgestellt werden. Es sind bereits vier PA des Modells PSS 7000 und acht des Modells PSS 5000 in der Gemeinde im Einsatz. Um die Kosten für das direkte Austauschjahr (vermutlich 2025) so gering wie möglich zu halten, hält die Verwaltung es für sinnvoll, bereits in den Jahren davor einige neue PA zu beschaffen.

 

Über den genauen Ablauf der Umstellung wird sich die Feuerwehr Gedanken machen und dies in einer der nächsten Sitzungen vorstellen. Auch über die Kosten können dann nähere Angaben gemacht haben.

 

 


Anlagen: