Betreff
Beschaffung von 30 Satz Einsatzbekleidung für die Gemeindefeuerwehr Edewecht aufgrund von Änderungen bei den Vorgaben zur Reinigung von Einsatzbekleidung
Vorlage
2017/FB II/2506
Aktenzeichen
FB II - 11.09.2017
Art
Beschlussvorlage

Finanzierung:

Die Beschaffung von 30 Satz Einsatzbekleidung entsprechend der DIN EN 469 soll nach Möglichkeit im Haushaltsjahr 2018 erfolgen. Die hierfür nötigen Finanzmittel in Höhe von 15.000,00 € wären im Rahmen der Haushaltsplanungen für den Haushalt 2018 bereitzustellen. Insoweit steht diese Anschaffung zunächst unter einem Finanzierungsvorbehalt.


Sachdarstellung:

Das Gemeindekommando der Feuerwehren der Gemeinde Edewecht beantragt mit Schreiben vom 28.08.2017 die Beschaffung von 30 Satz Einsatzbekleidung für die Gemeindefeuerwehr Edewecht aufgrund von Änderungen bei den Vorgaben zur Reinigung von Einsatzbekleidung.

 

Die Einsatzbekleidung der Feuerwehrangehörigen muss nach Brandeinsätzen aufgrund von Kontamination mit Schadstoffen speziell gereinigt werden. Bisher wurde nach dem Einsatz im Brandrauch die Bekleidung weiterhin getragen bis alle Aufräumarbeiten erledigt waren und die Rückkehr ins Feuerwehrhaus erfolgte. Danach wurde die Bekleidung gesammelt und zu einer Wäscherei nach Bad Zwischenahn verbracht.

Diese bisherige Praxis ist so nicht mehr durchführbar, da sie entscheidende Nachteile beinhaltet.

Durch das weitere Tragen der Einsatzbekleidung erfolgt ein Einatmen von Schadstoffen durch den Träger. Es erfolgt außerdem eine Verschleppung der Kontamination in das Feuerwehrfahrzeug und dann auch in das Feuerwehrhaus, speziell den Umkleidebereich. Untersuchungen haben ergeben, dass dadurch auch eine Verunreinigung von dort liegender privater Kleidung erfolgen kann. Dies muss unter allen Umständen vermieden werden. Zudem gibt es mittlerweile mehrere in der ganzen Welt durchgeführte Studien, die alle zu dem Ergebnis kommen, dass das Krebsrisiko bei Feuerwehrangehörigen bereits nach 5 Jahren im Einsatzdienst bis zu 20 % höher liegt als beim Rest der Bevölkerung. Weitergehende Einsatzjahre erhöhen das Risiko erheblich weiter. Dieser Entwicklung kann mit einer strikten schwarz-weiß-Trennung bereits an der Einsatzstelle begegnet werden.

 

Ein weiterer Nachteil liegt in der Technik der Einsatzbekleidung. Einsatzbekleidung der Feuerwehr unterliegt speziellen Anforderungen an die zu erreichende Schutzwirkung. Die Bekleidung besteht aus mehreren Lagen unterschiedlichster Materialien, die in der Kombination für die hohe Schutzwirkung sorgt.

Es muss sichergestellt werden, dass kontaminierte Einsatzbekleidung so schnell als möglich ausgezogen und einer den Vorgaben der Hersteller entsprechenden Reinigung zugeführt wird. Eine unsachgemäße Reinigung kann zum Verlust der Schutzwirkung der Bekleidung führen. Dies ist äußerlich der Bekleidung jedoch nicht anzusehen, da oft eine Beschädigung der innenliegenden Membrane vorliegt.

 

Zukünftig soll die Einsatzbekleidung direkt an der Einsatzstelle gegen Trainingsanzüge gewechselt werden. Die kontaminierte Bekleidung wird sodann vor Ort in Säcke verpackt (pro Feuerwehrmitglied ein Sack) und staubdicht verschlossen. Die Säcke werden durch den Schlauchwechselwagen zur TZ mitgenommen und dort in die entsprechenden Kartons der Spezialreinigung verpackt. Die Abholung erfolgt per DHL-Express. Diese liefert nach ca. einer Woche die Bekleidung auch wieder an die TZ aus. Die Spezialreinigung prüft bei Eingang die Bekleidung auf äußere Schäden und Verunreinigungen. Danach erfolgen die Reinigung und die Trocknung nach Angabe der Hersteller mit anschließender Imprägnierung der Bekleidung. Im Anschluss dürfen kleinere Reparaturen an den Bekleidungen ebenfalls durch die Reinigung erfolgen; eine Genehmigung der Hersteller ist hierüber an die Reinigung erfolgt. Es erfolgt während des gesamten Prozesses eine genaue Dokumentation der Vorgänge und des Zustandes der Bekleidung. Die Bekleidung wird sodann mit einem Hinweis auf den Stand der Schutzwirkung wieder ausgeliefert.

 

Eine Verschleppung der Schadstoffe wird dadurch soweit vermieden wie es irgendwie möglich ist. Dem zwingend nötigen und immer höheren Stellenwert erlangenden Punkt der Gesundheitsvorsorge bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften wird Rechnung getragen. Es kann nach erfolgter Reinigung davon ausgegangen werden, dass die Einsatzkräfte mit einer Bekleidung ausgestattet sind, die die geforderten Schutzziele erreicht.

 

Als Nachteil muss bei diesem Prozess jedoch die längere Ausfallzeit der Bekleidung genannt werden. Einsatzkräfte wären bis zu einer Woche (bei Feiertagen evtl. länger) nicht einsatzbereit. Diesem Umstand soll durch die Beschaffung eines der DIN EN 469 entsprechenden Lagerbestandes an Bekleidung entgegen gewirkt werden. Es sollen hierfür 30 Satz Einsatzbekleidung zentral bei der Gemeindefeuerwehr gelagert werden, um die Einsatzkräfte über den genannten Zeitraum einsatzbereit halten zu können. Der Kostenaufwand zur Beschaffung eines solchen Lagerbestandes liegt bei ca. 15.000,00 €.


Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, 30 Satz Einsatzbekleidung nach DIN EN 469 für die Gemeindefeuerwehr Edewecht im Haushaltsjahr 2018 zu beschaffen. Die  notwendigen  Finanzmittel  in Höhe  von  15.000,00    sollen  nach  Möglichkeit  über  den  Haushalt  2018 zur  Verfügung  gestellt werden. Die Beschaffung steht insoweit unter einem Finanzierungsvorbehalt.


Anlagen:

Antrag des Gemeindekommandos auf Beschaffung 30 Satz Einsatzbekleidung