Betreff
Neugliederung des Zivil- bzw. Katastrophenschutzes im Landkreis Ammerland und in den angehörigen Gemeinden
Vorlage
2009/I/266
Aktenzeichen
I - 27.01.2009
Art
Berichtsvorlage

Sachdarstellung:

Der Landkreis Ammerland hat seine Bemühungen im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes seit dem Jahre 2007 verstärkt. Die Mittel und Ausstattungen in diesem Bereich im ganzen Bundesgebiet waren in den Jahren zuvor wenig gepflegt worden.

 

Neue Bedrohungslagen durch terroristische Einflüsse und immer extremere Wetterereignisse zeigten die Wichtigkeit der Vorsorge in diesem Bereich. Zur effektiveren Erfüllung der Aufgaben des Zivil- und Katastrophenschutzes wurde eine Arbeitsgruppe unter der Führung des Landkreises gebildet, an der alle Ammerlandgemeinden beteiligt sind. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, ein Vorsorgesystem zu installieren, deren Kosten und Pflege auf mehrere Kommunen verteilt sind. Neben den Zuständigkeiten des Landkreises im Katastrophenfall, gibt es jedoch auch viele Szenarien aus dem Bereich Zivilschutz, die in der Verantwortung der Gemeinde liegen. Systeme und Pläne zur Abwicklung von Szenarien wie z.B. Evakuierungen befinden sich im Aufbau. Nach Beendigung der Arbeiten in allen Gemeinden steht somit ein Planwerk zur Verfügung, dass viele erdenkliche Umstände abgedeckt und entsprechende Lösungsmöglichkeiten bietet.

 

Jede Gemeinde bildet einen eigenen Krisenstab, der dem Katastrophenschutzstab des Landkreises im Katastrophenfall zuarbeitet, der aber auch eigenständig bei kleineren Szenarien, unterhalb des Katastrophenfalles, arbeiten kann. Hierfür ist es erforderlich entsprechende EDV-Ausstattung zu beschaffen. Die Beschaffung von kreisweit einheitlicher Software (Tec-BOS der Firma Auer) ist bereits veranlasst. Diese kann auch auf dem ELW der Feuerwehr Edewecht verwendet werden. Es ist dadurch möglich Einsätze von Anfang an zu dokumentieren und bei Bedarf eins zu eins in den Stab weiter zu geben. Um hier eine ideale Arbeit zu gewährleisten ist ein Umbau im ELW erforderlich. Hierdurch wird es auch möglich, dass Fahrzeug als externe Kommunikationszentrale für den Stab zu nutzen und kleine abgetrennte Einsatzleitungen zu erstellen. Entsprechendes Personal steht bei der Feuerwehr zur Verfügung. Die Arbeitsweise des Stabes wird in der Herbstsitzung erläutert werden.

 

Die Arbeitsgruppe hat zudem eine Fragebogenaktion bei örtlich ansässigen Unternehmen gestartet. Ziel war es hier zum einen festzustellen, welche Waren und Gerätschaften im Bedarfsfall zur Verfügung gestellt werden können, aber auch was zur Aufrechterhaltung des Betriebes an Hilfe benötigt wird. Die Aktion wurde im November gestartet. Von 187 Anschreiben durch die Gemeinde Edewecht wurden bis heute 85 zurückgesandt, was einer Quote von 45 % entspricht. Zeitgleich hat der Landkreis die überörtlich arbeitenden Unternehmen (z.B. EWE, OOWV, usw.) sowie die landwirtschaftlichen Unternehmen angeschrieben. Die Auswertung der Bögen innerhalb des Arbeitskreises ist noch anhängig. Als erstes Ergebnis kann jedoch schon jetzt mitgeteilt werden, dass die Versorgung mit Strom und Wasser die wichtigste Komponente im Bedarfsfall darstellt.

 

Im Zuge der Erstellung von Katastrophenplänen fand auch eine Überprüfung der Arbeitsfähigkeit des Rathauses im Falle einer Katastrophe statt. Eine Notstromversorgung ist nicht vorhanden, es gibt lediglich eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) zur Absicherung der Server vor Schäden. Diese werden durch einen Batteriesatz nach einem Stromausfall zehn Minuten weiter betrieben und heruntergefahren. Eine Arbeit des Krisenstabes ist ohne Strom nicht möglich, zudem können keine Daten aus der Einwohnerkartei gezogen und Telefonate geführt werden. Der Aufbau einer Notstromversorgung ist unabdingbar und zurzeit in Planung. Die hierfür benötigten Leistungsdaten werden zurzeit durch die Firma Vogel ermittelt, danach kann erstmals eine Summe für den Aufbau einer Notstromversorgung im Rathaus genannt werden.

 

Die Strukturen im Zivil- und Katastrophenschutz werden noch weiter ausgebaut werden müssen. Hier bleiben die Ergebnisse der Fragebogenaktion abzuwarten. Über den Stand der Arbeiten wird in der Herbstsitzung wieder berichtet werden.