KSB Ross erläutert anhand einer Präsentation (Anlage 2 zu diesem Protokoll) den aktuellen Stand zur Erstellung des digitalen Moorkatasters.

 

RH Erhardt wertet das durch eine der führenden Firmen in diesem Bereich zu erstellende Kataster als wichtig für die Zukunft, wenn auch zu befürchten sei, dass das Ergebnis deutlich negativ von dem derzeitigen veralteten Kenntnisstand abweichen werde. In diesem Zusammenhang bittet er um eine Darstellung über vorliegende oder noch zu erwartende Torfabbauanträge im Nachgang zur Sitzung. Dieser Aspekt müsse unbedingt in die Erstellung des Katasters einfließen, um ggf. überflüssige Untersuchungen vermeiden zu helfen. Lägen evtl. bereits zum Ende d. J. aussagekräftige Informationen über den Zustand der Moore im Gemeindegebiet vor, wäre es begrüßenswert, wenn sodann bereits mögliche Handlungsoptionen aufgrund des Katasters angedacht seien. Insofern müsse bereits jetzt, bestenfalls im Zusammenspiel mit den weiteren beteiligten Kommunen, über einschlägige finanzielle und personelle Ressourcen nachgedacht werden.

 

KSB Ross führt aus, das LEADER-Projekt sehe auf Basis der aus dem Kataster ersichtlichen Daten die Erarbeitung von Handlungsvorschlägen vor.

 

RH Bekaan hält den gewählten Ansatz zur Erstellung des Katasters für äußerst sinnvoll. Ob die avisierten 600 Bohrungen letztlich ausreichten, bleibe abzuwarten. Allerdings könne seiner Ansicht nach in Bereichen, die erst kürzlich diesbezüglich überprüft worden seien, auf Bohrungen verzichtet werden und stattdessen in langfristig nicht geprüften Bereichen verstärkt gebohrt werden. Dieser Hinweis werde gerne an die beauftragte Firma weitergegeben, so KSB Ross. Wie das Bohrraster letztlich ausfalle, liege allerdings in der Verantwortung der beauftragten Firma.

 

RH Frahmann ist der Auffassung, durch weitere Überprüfungen in der Zukunft könne das Kataster in der Zukunft eine immer bessere Übersicht über die sich verändernden Verhältnisses bieten. In diesem Zusammenhang bittet er um Erläuterung, weshalb sich nicht alle Ammerlandkommunen an diesem Projekt beteiligten.

 

KSB Ross führt aus, ob Folgeprojekte sinnvoll und geboten seien, müsse die Zukunft zeigen. Zunächst bleibe die Qualität des ersten Katasters und der daraus mögliche Erkenntnisgewinn abzuwarten. Initiiert worden sei das Projekt von den Gemeinden Edewecht und Bad Zwischenahn, angeschlossen hätten sich die beiden anderen ebenfalls moorreichen Kommunen Rastede und Westerstede. Die Gemeinde Apen beteilige sich nicht am LEADER-Verbund „Zusammerland“ und in der Gemeinde Wiefelstede hätten die eher kleinen Moorflächen kein Interesse an einer Beteiligung an diesem Projekt gezeitigt. 

 

RH von Aschwege unterstützt die Beschlussempfehlung, wenn sich auch aus dem Kataster nicht automatisch ein Moorschutz ergebe. Er gibt zu bedenken, dass Moorschutz allein durch wenige Kommunen nicht umzusetzen sei. Moorschutz erfordere immense Investitionen über einen sehr langen Zeitraum und könne, wenn überhaupt, nur mit ausreichenden Landes- oder Bundesmitteln gelingen. Das Grünlandzentrum Niedersachsen habe sich bereits mit einer diesbezüglichen Folgeabschätzung beschäftigt; die Ergebnisse seien öffentlich einsehbar. Nicht vergessen werden dürfe dabei, dass bspw. Wiedervernässungen ggf. zu erheblichen Belastungen landwirtschaftlicher Betriebe oder bestimmter Bevölkerungsgruppen, bspw. Siedlungsgemeinschaften, führen könnten, wenn z. B. der Wert von Wohnimmobilien aufgrund der Maßnahmen eklatant sinke. 

 

RH Gauger ist der Ansicht, bei der Umsetzung von Paludikulturen könnten sich finanzieller Aufwand und Ertrag bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Er schlägt vor, zu dieser Thematik einen Runden Tisch oder Beirat zu gründen, der u. a. die Fachexpertise Edewechter Fachleute nutzen könne. Unabhängig vom Kostenfaktor müsse der Klimaschutz dringend vorangetrieben werden. An dieser Stelle hinterfragt er, wie die Arbeit des beauftragten Fachbüros hinsichtlich der korrekten Arbeitsweise kontrolliert werden könne, um Uneinigkeiten hinsichtlich der Umsetzung im Nachgang, wie aktuell bzgl. der Sportanlage am Göhlenweg, zu vermeiden.

 

RH von Aschwege betont, er habe nicht darauf gedrungen, Klimaschutz dürfe kein Geld kosten, sondern lediglich dargelegt, mit welch immensen und von der Gemeinde Edewecht keinesfalls zu finanzierenden Kosten gerechnet werden müsse. Aus diesem Grunde habe ein Runder Tisch oder Beirat auf kommunaler Ebene keinen tatsächlichen Nutzen. Die Edewechter Gremien- und bereits bestehende Arbeitskreisarbeit biete diesbezüglich ausreichend Raum für den erforderlichen Austausch.

 

Nach AV Carls Zusammenfassung der bisherigen Diskussion verdeutlicht KSB Ross noch einmal, das Moorkataster diene der Feststellung und Versachlichung der tatsächlichen Vorkommen kohlenstoffreicher Böden in den einschlägigen kommunalen Gebieten. In Anbetracht der aktuellen einschlägigen Diskussionen auf Bundes- und Landesebene stelle das Kataster sodann einen großen Informationsvorsprung dar und ermögliche ggf. eine frühere Inanspruchnahme möglicher Förderungen verschiedener Art. Auch privat an Erhaltungs- oder Wiederaufwertungsmaßnahmen Interessierte könnten durch das Kataster wertvolle Informationen über die tatsächlichen Verhältnisse erhalten und somit zügiger agieren, als wenn jeweils zu kleinteiligen Projekten erst eine zeit- und kostenträchtige Datenbasis erstellt werden müsse.

 

Schlussendlich wird vom Ausschuss der