Unter Bezug auf die Mitteilungen der Bürgermeisterin bittet RH Frahmann um Auskunft, ob seitens der Verwaltung über entsprechende Präventions- bzw. Sicherheitsmaßnahmen nachgedacht werde.

 

BMin Knetemann teilt mit, ein weitergehender Objektschutz sei bislang nicht angedacht, allerdings sei vor einiger Zeit eine Videoüberwachung bestimmter kommunaler Gebäude beauftragt, die Umsetzung aber noch nicht realisiert worden. Künftig bestehe somit eine größere Chance, Täter*innen ermitteln zu können. Der aktuelle Vorfall steche durch seine große Zerstörungswut am hellichten Tag allerdings aus den bisherigen Vandalismusfällen heraus. Allgemein werde das aggressive und respektlose Verhalten Jugendlicher vermehrt wahrgenommen, weswegen gemeinsam mit der Politik über Präventions- und Abhilfeansätze nachgedacht werden müsse. SGL Schöbel berichtet von weiteren Vorkommnissen, wie bspw. Steinwürfe durch Fenster in Turnhallen während des Sportbetriebes, und regt an, zunächst in einem Arbeitskreis Lösungsansätze zu erarbeiten.

 

RF Frerichs Hinweis, möglicherweise könne das CTC-Präventivprogramm oder eine erhöhte Präsenz durch Polizei oder Sicherheitsdienste neben der künftigen Videoüberwachung und ggf. vermehrten Lichts die Situation entschärfen, sieht BMin Knetemann zwiespältig, denn eine lückenlose Überwachung sei kaum umsetzbar, zumal der aktuelle Vorfall zeige, dass auch Tageslicht Vandalismus nicht verhindere.

 

RF Frahmann weist darauf hin, das CTC-Programm diene zwar der Prävention, fraglich sei aber, ob wirklich immer Heranwachsende für solche Akte verantwortlich seien. Er vermutet, Grund für solche Ausschreitungen könne ggf. ein Gefühl gesellschaftlicher Ausgrenzung sein und hinterfragt, ob mithilfe des CTC-Programms solche Tendenzen erkannt werden könnten.

 

BMin Knetemann führt aus, die für das CTC-Programm notwendigen Befragungen hätten stattgefunden und eine Eröffnungsveranstaltung mit Darstellung der ersten Erkenntnisse sei für Mitte März 2023 geplant. SGL Schöbel ergänzt, diese Auftaktveranstaltung werde im Rahmen der Gebiets- und der Lenkungsgruppe durchgeführt und die Politik in der Folge hierüber informiert.

 

RH Kuhlmann gibt aus seiner beruflichen Erfahrung zu bedenken, einzelne über das gängige Maß hinausgehende Vandalismusexzesse sollten nicht als Grundlage allen künftigen Handelns herangezogen werden. Allein durch Präventionsprogramme ließen sich solche Vorkommnisse nicht verhindern, weshalb seiner Ansicht nach zunächst eine Aufstellung der über Kleinigkeiten hinausgehenden Vandalismusschäden im Bereich kommunaler Liegenschaften für die zurückliegenden drei bis fünf Jahre einen Überblick über die tatsächliche Gewaltintensität gewähren könne.

 

BMin Knetemann verweist auf die regelmäßige Berichterstattung der Verwaltung an die Politik bei solchen einschlägigen Vorkommnissen. Viele Fälle, vermutet sie, würden der Verwaltung gar nicht gemeldet, weil bspw. betroffene Vereine solche Vorkommnisse intern regulierten.

 

SGL Schöbel und Elternschaftsvertreterin Joost berichten aus eigener Erfahrung von Randalierereien, Respektlosigkeit, Vermüllung und auch Drogenkonsum durch Jugendliche im Umfeld der Friedrichsfehner Schule, Kindertageseinrichtungen und Sportstätten. Viele dieser Vorfälle würden der Gemeinde Edewecht sicherlich nicht gemeldet, sondern stillschweigend intern geregelt.