Nach Erläuterung der Vorlage durch SGL Schöbel führt FBL Sander auf Nachfrage RF Carls´ aus, vor die Schaffung eines Platzes für Jugendliche sei ein umfangreiches Verfahren in Zusammenarbeit mit Jugendlichen der Zielgruppe geschaltet, welches im Januar dieses Jahres hätte begonnen werden sollen. Aufgrund der bekannten pandemischen Lage habe der Beginn des Verfahrens jedoch auf den März d. J. verschoben werden müssen. Insofern gebe es noch keine konkreten Fakten oder Details. Zur Herstellung des Kontaktes zu den Jugendlichen werde die gemeindliche Jugendpflege in das Verfahren eingebunden. Im Übrigen lege das einschlägige Förderprogramm mit 80 % der Mittel den Fokus auf die Schulen. Die verbleibenden 20 % verteilten sich auf die Landkreise zur Weiterleitung an die Gemeinden.

 

Unter Bezug auf eine Studie der Bertelmann-Stiftung regt RF Carls an, alle Akteure in der Kinder- und Jugendarbeit an einen Tisch zu holen, um die Angebote zum Besten für die Kinder und Jugendlichen koordinieren zu können.

 

FBL Sander erläutert, es handele sich um mehrere parallel laufende Förderprogramme mit unterschiedlichen Zielgruppen und Maßgaben. Insofern könnten nicht alle Programme von allen Akteuren genutzt werden. SGL Schöbel ergänzt, bestimmte Programme richteten sich ausdrücklich an Sportvereine und seien somit bspw. für die Gemeinde gar nicht nutzbar.

 

RH Heiderich-Willmer bedauert, dass entgegen der im Antrag enthaltenen Bitte eine ausführliche Beantwortung der Fragen im heutigen Ausschuss unterblieben sei. Diese hätte Zuhörenden, die sich im Vorfeld nicht eingehend mit der Thematik hätten beschäftigen können, zu einer besseren Nachvollziehbarkeit verhelfen können. Alles in allem habe er den Eindruck, dass von den unterschiedlichen Förderprogrammen lediglich in irgendeiner Form organisierte Jugendliche oder Schüler und Schülerinnen profitieren könnten. Er unterstützt daher die Anregung RF Carls´, um mit gemeinsamen Bemühungen aller Akteure auch für nichtorganisierte Jugendliche Angebote wie bspw. einen Jugendplatz entwickeln zu können.

 

FBL Sander setzt dieser Ansicht entgegen, gerade die Einrichtung von Jugendplätzen ziele auf nichtorganisierte Jugendliche ab. Es bleibe jedoch zunächst abzuwarten, ob über die Schulen und die Jugendpflege ausreichend Jugendliche für die Erarbeitung eines Konzeptes gewonnen werden könnten. Darüber hinaus böten einige Programme die Förderung einzelner Aktionen außerhalb organisierter Gruppierungen an, wie sie bereits in den vergangenen Jahren auch im Bad durchgeführt worden seien. Diese seien offen für jegliche Kinder und Jugendliche der Gemeinde, unabhängig von bspw. einer Vereinszugehörigkeit. In Anbetracht der eher marginalen Fördersummen warnt er davor, durch Verlagerung in Arbeitskreise oder Einrichtung von Runden Tischen o. ä. die Thematik unverhältnismäßig aufzublähen. Bei deutlich größeren Projekten könne dies aber ein gangbarer Weg sein.

 

Gemeindeelternratsvertreterin Joost berichtet, aus Gesprächen mit Jugendlichen sei sie zu der Erkenntnis gelangt, diese wünschten einen autarken Bereich abseits der Schulen und Kontrolle durch Dritte für sich, der durch ihre Aktivitäten dort nicht zu Ärger mit Anliegenden, z. B. durch laute Musik, führe.

 

SGL Schöbel sieht den Wunsch nach einem rechtsfreien Raum ohne die Möglichkeit von Konsequenzen bei Fehlverhalten kritisch und verweist für diese Jugendlichen auf die gemeindlichen Angebote der Jugendpflege, in denen neben altersgerechten Angeboten auch Hilfestellungen für verschiedene Lebensbereiche möglich seien. Diesen Ausführungen stimmt RH Wichmann ausdrücklich zu.

 

Letztlich wird der Bericht vom Ausschuss