1. GR Torkel erläutert die Vorlage und führt aus, die Verwaltung habe von der Politik den Auftrag erhalten, Möglichkeiten für Baulandausweisungen in Husbäke zu sondieren. Zum einen hätten ein seit vielen Jahren existierender Bebauungsplan auf Umsetzbarkeit und zum anderen Baumöglichkeiten am Setjeweg geprüft werden sollen. Aus Sicht der Verwaltung seien Baumöglichkeiten am Setjeweg ausdrücklich noch zu prüfen, aufgrund des bereits existierenden Bebauungsplans an der Straße Zur Turnhalle sei der Fokus zunächst auf diesen Bereich gerichtet worden.

 

Anhand der Anlagen zur Berichtsvorlage verdeutlicht 1. GR Torkel, im maßgeblichen Bereich befinde sich ein bereits bebautes Grundstück, dass derzeit noch über eine private Zuwegung erschlossen werde. Im Falle einer Bereitstellung von Bauflächen im maßgeblichen Bereich müsse diese Zuwegung als Teil des B-Plans sodann neu geordnet und in die Kostenbeteiligung der Erschließung einbezogen werden. Derzeit werde bzgl. der Kosten für die vollumfängliche Erschließung des Baugebietes, die soziale Infrastruktur, die möglicherweise notwendige Sanierung der Straßendecke Zur Turnhalle, den Rohbaulanderwerb im Außenbereich und kleinere Positionen wie Vermessungs- und Notarkosten mit einem Verkaufspreis von knapp unter 100 €/qm gerechnet. Ausdrücklich nicht enthalten sei im Verkaufspreis die Auskofferung der Grundstücke. Der guten Ordnung halber weist er darauf hin, für die nördlich gelegenen privaten Flächen, die ebenfalls von einem weiteren B-Plan erfasst seien, sei eine Erschließungsabsicht derzeit nicht zu erkennen.

 

Die Sicherung der auf Pfählen gegründeten Turnhalle während der Baumaßnahmen, so 1. GR Torkel weiter, sei durch entsprechende Zuwegungs- und Schutzmaßnahmen zu gewährleisten und werde als möglich erachtet. Die hierfür notwendigen Kosten seien in der zuvor erläuterten Kalkulation enthalten. Alles in allem erscheine die Erschließung dieses Areals und somit ein Angebot an rd. zehn bis elf kleineren Baugrundstücken in Husbäke realistisch. Hierdurch könne ein Teil der Nachfrage bedient werden. Die Nachfrage nach deutlich größeren Baugrundstücken sei durch dieses Areal nicht zu befriedigen. Hierfür könne ggf. ein Areal am Setjeweg infrage kommen.

 

RH Bekaan führt aus, in der Vergangenheit sei von einer Errichtung von Bauplätzen in diesem Bereich aufgrund offenbar erheblicher Moormassen und der damit verbundenen Problematiken bzgl. der Turnhalle und der Straße Zur Turnhalle abgesehen worden. Es stelle sich die Frage, ob sich die Sachlage zwischenzeitlich geändert habe. Insofern solle geprüft werden, ob  ggf. über die nördlich gelegene weitere Potenzialfläche eine Baustraße eingerichtet werden könne, um die Belastung der Straße Zur Turnhalle möglichst gering zu halten. Vielleicht könne mit dem Eigentümer dieser Fläche erörtert werden, ob alternativ eine Baustraße in Form einer Schotterstraße dauerhaft bestehen bleiben und u. U. sodann auch einer Erschließung der Potenzialfläche in fernerer Zukunft dienen könne. Hierzu erläutert 1. GR Torkel, die Bausubstanz der Turnhalle sei in den letzten Jahren nicht verändert worden. Die bodengeologische Situation sei vom internen technischen Bauamt gemeinsam mit einem externen Statiker erörtert worden. Ein Schutz für das Gebäude könne im Wesentlichen durch einen gewissen Abstand der Überwegung, eine Geschwindigkeitsbeschränkung für schwere Fahrzeuge und eine Ertüchtigung des Straßenkörpers bspw. durch Auflage von Platten oder weiteren Schotterschichten zur Vermeidung von Erschütterungen erzielt werden. Diese Lösung sei aus Sicht der Verwaltung die aufwendigste Lösung. Alternativ könne am Rand des Sportplatzes eine Zuwegung geschaffen werden oder auch über besagte private Flächen. Diesbezüglich hätten jedoch noch keine Einigungen erzielt werden können. Abhängig vom weiteren Verlauf der Beratungen würden diese Lösungen weiter verfolgt werden.

 

Von einer Vollauskofferung wie in einigen anderen Baugebieten sei verwaltungsseits abgesehen worden. Die Moormächtigkeit betrage in dem Areal durchschnittlich 2 bis 2,5 Meter.

 

RH Bekaan gibt zu bedenken, auch wenn die Grundstücke nicht ausgekoffert veräußert würden, sei eine Auskofferung kompletter Grundstücke durch die Erwerbenden nicht ausgeschlossen, wodurch die entsprechenden Verkehre sodann trotzdem entstünden. Diesen Ausführungen stimmt 1. GR Torkel grundsätzlich zu. Selbstverständlich sei mit Mooraustausch und entsprechenden Transporten zu rechnen, seitens der Gemeinde könne jedoch durch die Festlegung des Bauteppichs und privatrechtliche Vereinbarungen im Rahmen der Verkäufe die Auskofferung bestimmter Seitenbereiche unterbunden werden.

 

RH Eiskamp sieht in dem Erhalt eines einige Meter breiten Moorstreifens keinen nennenswerten Vorteil und bittet sodann um Auskunft, durch wen die Schutzmaßnahmen bzgl. der Turnhalle geprüft worden sind. Hierbei gebe es neben den Erschütterungen durch Bauverkehre auch andere Aspekte wie z. B. Verdichtungsarbeiten zu beachten. Allein durch die Verlegung von Platten werde aus seiner Sicht kein ausreichender Schutz erreicht. 1. GR Torkel führt aus, die vorgeschlagenen Lösungen entsprächen gängigen Verfahren und seien, wie bereits berichtet, vom eigenen Fachpersonal gemeinsam mit einem Statikbüro erarbeitet worden. Thematisiert worden sei dabei wie in der Vergangenheit auch die Beweissicherung bzgl. angrenzender Gebäude. Solle das Baugebiet tatsächlich konkret umgesetzt werden, werde eine entsprechende Expertise und ggf. auch eine zweite Meinung selbstverständlich in schriftlicher Form eingeholt.

 

RH Kuhlmann stimmt namens seiner CDU-Fraktion der vorgestellten Planung kleinerer Grundstücke grundsätzlich zu, bittet jedoch um eine Vergleichsberechnung zu den Kosten der Erschließung einschl. Auskofferung der Baugrundstücke unter Berücksichtigung des notwendigen Sandeinbaus und der Verkaufserlöse für das entfernte Moor. Hierdurch könne der Bestand von Moormassen in Randbereichen gesichert und den Erwerbenden Planungssicherheit bzgl. der tatsächlichen Grunderwerbskosten geboten werden. Von Interesse sei für ihn auch, ob bereits Gespräche mit dem Eigentümer der westlich belegenen Fläche Richtung B 401 über eine mögliche Anlegung einer Baustraße geführt worden seien. 1. GR Torkel antwortet, diese Thematik sei Teil der Überlegungen gewesen, eine Einigung sei aber noch nicht erzielt worden. Eine Preiskalkulation nach dem Modell Spiekerooger Straße werde gerne erarbeitet und sodann vorgestellt.

 

RH Eiskamp spricht sich dafür aus, die Baustellenzufahrt über die Straße Zur Turnhalle nur als letzte Lösung anzusehen und vordringlich alternative Lösungen zu finden. 1. GR Torkel teilt mit, dies sei ausdrücklich auch Absicht der Verwaltung.