Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, Lösungsvarianten zu erarbeiten und den Gremien zur Beratung vorzulegen.


Nach Darstellung des Antrages durch RH Kaptein unterstützt RH Bekaan namens seiner SPD-Fraktion den sehr guten Antrag grundsätzlich. Die Ausgestaltung müsse jedoch sorgfältig abgewogen und bestenfalls Kreuzungsverkehre der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden vermieden werden. Hierzu könnte neben einem kompakten Hol- und Bring-Areal bspw. unter Verlegung des Gehweges auch ein Parkstreifen entlang der Straße Zur Schule dienen. Seine Fraktion wünsche sich von der Verwaltung konkrete Lösungsvorschläge, über die sodann weiter beraten werden könne.

 

RH Brunßen bittet um Auskunft, ob es bereits bei einer Edewechter Schule eine Hol- und Bringzone gebe und weist darauf hin, bei der GOBS Friedrichsfehn werde seit Jahren auf eine entsprechende Einrichtung gewartet, weshalb die zeitnahe Einrichtung einer solchen Zone bei einer anderen Schule ggf. auf Unverständnis stoßen könne.

 

Grundmandatar Apitzsch führt aus, bei der Grundschule Jeddeloh sei seinerzeit eine ähnliche Problematik aufgetreten, weshalb dort Parkplätze angelegt worden seien. Leider hätten diese den kreisenden Verkehr auf dem Schulgelände nicht vollständig unterbinden können. Grundsätzlich begrüße seine UWG-Fraktion den Antrag ebenfalls, wenn auch der Grund für eine solche Notwendigkeit bedauerlich sei. U. a. aufgrund solcher Notwendigkeiten habe seine Fraktion der kürzlichen Anhebung der Hebesätze zugestimmt.

 

1. GR Torkel teilt mit, für die Hol- und Bringzone bei der GOBS Friedrichsfehn sei die notwendige Fläche mittlerweile erworben worden, ausgebaut werden solle die Zone sinnvollerweise jedoch erst nach Abschluss der Bauarbeiten am Campus Friedrichsfehn. Bei der Edewechter Oberschule habe eine Art Hol- und Bringzone in kleinerem Umfang bereits vor geraumer Zeit auf ausdrücklichen Wunsch der Schule links vom Haupteingang ohne größeren Aufwand eingerichtet werden können. An anderen Edewechter Schulen bestehe derzeit keine besondere Hol- und Bringzone.

 

RH Krüger berichtet aus eigener Anschauung, die Verkehrssituation vor der Osterschepser Schule sei durchaus gefährlich, was zum Teil auch an parkenden Lkw in der Zufahrt zur Schule liege. Im Rahmen der Dorfentwicklung Edewecht-West sei bereits thematisiert worden, die südwestliche Zufahrt nach Westen zu verschwenken, um neben dem Radstand am oberen westlichen Gebäudeteil eine Umfahrung zu schaffen, die ein gefahrloses Absetzen und Aufnehmen der Kinder ermögliche. Sollte dieser Vorschlag nicht umgesetzt werden können, sei aus seiner Sicht auch der Vorschlag RH Bekaans eine denkbare Alternative. In diesem Fall müsse jedoch auf ausreichend Abstand zum Radweg geachtet werden, damit nicht durch unachtsam geöffnete Fahrzeugtüren Radfahrende gefährdet werden.

 

1. GR Torkel unterstreicht die Wichtigkeit, den vorhandenen Fuß- und Radweg in westlicher Richtung zu verlegen, wenn ein in Fischgrätmuster ausgestalteter Parkstreifen angelegt werden solle. Diese Variante sei im Übrigen als Schotterlösung ohne umfängliche Tiefbauarbeiten mit grob geschätzt bis zu 100.000 € Kosten für etwa 15 bis 20 Parkplätze vergleichsweise kostengünstig umzusetzen. In diesem Falle müssten die Kinder zur Schule noch einige Meter laufen, was vom ADAC ausdrücklich empfohlen werde. Diese Parkplätze müssten sodann von der eigentlichen Wegefläche durch entsprechende Beschilderungen deutlich getrennt werden, um eine sachfremde Nutzung der Wegeflächen im Sinne einer Umfahrung zu vermeiden. Hierzu bedürfe es noch einer gesonderten verkehrstechnischen Betrachtung.

 

RH Erhardt begrüßt namens seiner Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Aussicht auf eine Ertüchtigung des Radweges. Der Einrichtung einer Hol- und Bringzone stimme seine Fraktion grundsätzlich nicht zu. Mit der von 1. GR Torkel vorgestellten Variante mit rd. 15 Parkplätzen könne sich seine Fraktion jedoch einverstanden erklären.

 

RH Kuhlmann stört in diesem Zusammenhang der Begriff Parkplatz. Der Einrichtung einer Hol- und Bringzone und der Verlegung des Radweges könne er zustimmen. Bevor jedoch erhebliche Baumaßnahmen umgesetzt würden, plädiert er ausdrücklich für Gespräche mit Eltern und Lehrerschaft, um die Hol- und Bringverkehre sowie das Verkehrsverhalten im Umfeld von vorherein zu bereinigen. Er spricht sich dafür aus, ohne größere Baumaßnahmen eine Möglichkeit zu schaffen, Kinder ohne eigentliches Parken lediglich abzusetzen und aufzunehmen. Hierfür könne ggf. an der Straße Zur Schule in Richtung Sportplatz ein Einbahnstraßenverkehr eingerichtet werden, der über den Hof eine fußläufige Zuwegung zur Schule ermögliche.

 

Auch RH Eiskamp sieht Handlungsbedarf, unterstützt jedoch die Ausführungen RH Kuhlmanns und weist darauf hin, bei der Außenstelle des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht gebe es mit dem großen Parkplatz vor der Sporthalle eine gute Möglichkeit, Kinder abzusetzen und aufzunehmen. Leider würden Eltern aber auch dort ihre Kinder teils lieber direkt vor der Schule aussetzen, was zu verkehrlichen Problemen führe. Insofern müsse nach Lösungen gesucht werden, die eine gewisse Laufstrecke der Kinder unter Vermeidung verkehrlicher Probleme direkt vor der Schule ermögliche.

 

Auch RH Krüger vermutet, Eltern würden nicht bereit sein, abseits der Schule zu halten, um ihre Kinder abzusetzen oder aufzunehmen, weil dies bedeute, sie müssten selber ebenfalls aussteigen und ihre Kinder begleiten. Beim überdachten Fahrradstand seien vom Ortsbürgerverein zu Entzerrung der Situation bereits einige Schotterparkplätze angelegt worden. Diese Plätze würden jedoch eher für private Gespräche genutzt. Er gehe nicht davon aus, dass Gespräche mit den Eltern zu einer Veränderung der Verhaltensweisen führten.

 

RH Kaptein bittet eindringlich, der Realität Rechnung zu tragen und dem verwaltungsseits vorgetragenen Lösungsansatz zu folgen. Eine Verhaltensänderung der Eltern durch Gespräche sei sicherlich nicht erfolgversprechend. Unter Bezug auf RH Brunßens Wortbeitrag stellt er infrage, dass die Reihenfolge der Errichtung von Hol- und Bringzonen vorrangig zu beachten sei. Hauptsache sei die zeitnahe Bereitstellung gefahrloser Schulwege.

 

RH Brunßen stellt klar, gegen eine Verbesserung der Situation an der Osterschepser Schule wie auch an allen anderen Schule habe sicherlich niemand etwas einzuwenden, weshalb der vorliegende Antrag auch von seiner Fraktion ausdrücklich begrüßt werde. Dennoch müsse eine kritische Herangehensweise gestattet sein. In Friedrichsfehn bestehe der Wunsch nach einer Hol- und Bringzone insbesondere auch seitens der Anwohnenden schon länger, als es Planungen weiterer Schulbauten gebe, weshalb die Bautätigkeiten allein als Verzögerungsgrund der Errichtung der Hol- und Bringzone nicht ausreichend erschienen. Im Übrigen bedauere auch er, dass durch das Verhalten vieler Eltern solche Maßnahmen notwendig würden.

 

AV Exner gibt zu bedenken, auch wenn durch Gespräche mit den Eltern bestimmte Verhaltensweisen überdacht würden, bestünde die Problematik mit jedem Jahrgangswechsel wieder aufs Neue, weshalb auf diesem Wege Sicherheit für die Kinder leider nicht erreicht werden könne. Sie schlage daher vor, dem Antrag RH Bekaans zu folgen und die Verwaltung zu beauftragen, Lösungsvarianten zu erarbeiten und den Gremien zur Beratung vorzulegen.