Beschlussvorschlag:

Dem vorgelegten Entwurf der vierten Änderungssatzung zur Satzung für das Frei- und Hallenbad Edewecht wird zugestimmt.

1. Während der Freibadsaison ist das Freibad wochentags in der Zeit von 8:00 Uhr bis

    20:00 Uhr geöffnet.

2. Während der Hallenbadsaison ist das Hallenbad wochentags für die Frühschwimmer

    in der Zeit von 6:30 Uhr bis 8:30 Uhr geöffnet.

3. An den Wochenenden ist das Frei- und Hallenbad in der Zeit von 10:00 Uhr bis 18:00

    Uhr geöffnet.

4. Das Hallenbad ist während der gesamten Freibadsaison für die Öffentlichkeit

    geschlossen und wird in diesem Zeitraum lediglich den Vereinen und Schulen für ihre

    Angebote zur Verfügung gestellt. Im Freibad sollte in den nächsten Jahren ein

    Badeangebot für Kleinkinder geschaffen werden.

5. Vier-Monats- und Jahreskarten werden zukünftig nicht mehr verkauft. Alternativ wird

    eine 100er-Karte zu einem Preis von 200,- € verkauft.

6. Die Nachfrage nach einem Saunabetrieb ist äußerst gering. Da in diesem Bereich

    außerdem sehr kostenintensiv ist und eine Kostendeckung nicht erzielt werden kann,

    wird der Saunabetrieb dauerhaft eingestellt.

7. Die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Edewecht erhalten zur

    körperlichen Ertüchtigung wöchentlich einen freien Eintritt in das Frei- und Hallenbad

    zu den allgemeinen Öffnungszeiten.

8. Die Verwaltung wird beauftragt, die Anhebung der aktuellen Eintrittspreise zu prüfen

    und das Ergebnis den Gremien vorzulegen.

 

 

 


Nach SGL Schöbels Erläuterung der Vorlage stimmt RH Oetje namens seiner CDU-Fraktion dem Vortrag der Verwaltung weitgehend zu, spricht sich allerdings gegen eine Abschaffung der Vier-Monats- und Jahreskarten aus, weil bspw. der Wechsel von der Jahreskarte zur 100er-Karte eine Preissteigerung von rd. 85 % bedeute. Er befürchtet, durch diesen eklatanten Preisanstieg würde die Besucherzahl sinken. Auch die vorgeschlagene Öffnung des Freibades täglich erst ab 8.00 Uhr stelle seiner Ansicht nach eine enorme Verschlechterung für die Frühschwimmer dar, insbesondere für jene, die sodann aufgrund ihrer Berufstätigkeit in der Freibadsaison nicht mehr früh schwimmen könnten. Zu bedenken sei zudem, dass bei einer Schließung des Hallenbades in der Freibadsaison für die Öffentlichkeit sodann ein Babybecken fehle.

 

SGL Schöbel führt aus, die vorgeschlagene 100er-Karte biete immer noch den günstigsten Eintrittspreis im gesamten Ammerland. Für Kleinstkinder könne im Nichtschwimmerbecken des Freibades mittels Einlass eines entsprechenden Metallbeckens ein separater und sicherer Badebereich geschaffen werden. Hierzu würden seitens der Beschäftigten des Bades bereits Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, die sodann in der kommenden Frühjahrssitzung des  Sport- und Kulturausschusses vorgestellt werden könnten. Bzgl. der Frühschwimmer weist er darauf hin, in der Hallenbadsaison solle für die Frühschwimmer die frühe Zeit ab 6.30 Uhr weiterhin angeboten werden, weil ab 8.00 Uhr durch Schul- und Vereinszeiten das Bad der Öffentlichkeit in den Vormittagsstunden nicht mehr zur Verfügung stehe. Das Freibad stehe dagegen der Öffentlichkeit über den gesamten Tag hinweg zur Verfügung, weshalb Extrazeiten für Frühschwimmer dann nicht mehr erforderlich seien.

 

Für die UWG-Fraktion stimmt RH Apitzsch insbesondere der vorgeschlagenen Umstellung der Eintrittskartensystematik und der Einstellung des Saunabetriebes zu, bittet aber um Prüfung von Nachnutzungsmöglichkeiten. Er würde eine Öffnung des Freibades ab 6.30 Uhr ebenfalls begrüßen.

 

Auch RF Hinrichs plädiert namens ihrer SPD-Fraktion für eine Öffnung des Freibades ab 6.30 Uhr und für eine weitere parallele Öffnung des Hallenbades in der Freibadsaison, solang für Kleinstkinder keine adäquate Ersatzlösung im Freibad vorhanden sei. Sie gibt ihrer Auffassung Ausdruck, die Anzahl der Jahres- und Vier-Monats-Karten sei überschaubar, weshalb diese Karten erhalten bleiben sollten, zumal ein Wechsel einen enormen Preisanstieg bedinge. Bzgl. der Einstellung des Saunabetriebes regt sie an, über eine Verbesserung und Attraktivitätssteigerung nachzudenken, um eine höhere Besucherfrequenz und damit eine bessere Kostendeckung erzielen zu können.

 

Verwaltungsseits wird ausgeführt, eine gleichzeitige Öffnung von Frei- und Hallenbad sei einerseits einmalig im Ammerland und nicht zwingend notwendig und andererseits nur mit mehr Personal als derzeit verfügbar zu leisten. Zu bedenken sei hierbei auch, dass aufgrund der Coronaproblematik mit allen daraus entstehenden Einschränkungen auch für die mittelfristige Zukunft immer wieder mit Schließungen des Bades gerechnet werden müsse und in diesen Zeiten das vorgehaltene Personal dort nicht eingesetzt werden könne. Der Saunabereich sei eine sehr kostenintensive Einrichtung der Gemeinde und werde nie kostendeckend geführt werden können. Es gelte nun, zeitnah über die weiteren Schritte zu entscheiden. Insgesamt ermögliche der Verwaltungsvorschlag der Bürgerschaft eine gute Nutzung des Bades, auch wenn sicherlich einige liebgewonnene Details geopfert werden müssten. Erscheine die Kostensteigerung bzgl. der Einzeleintritte bei einem Wechsel auf die 100er-Karten als zu hoch, könne über den Preis der 100er-Karten durchaus noch diskutiert und auch andere Aspekte des Vorschlages könnten bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt angepasst werden.

 

RF Hinrichs schlägt vor, stattdessen die Preise für die Vier-Monats- und Jahreskarten anzupassen auf bspw, 300 € für die Jahreskarte.

 

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stimmt RH Erhardt den Vorschlägen der Verwaltung zu und gibt zu bedenken, die Entwicklung der Finanzen mache in Zukunft u. U. sogar die Schließung des Bades notwendig. Seiner Ansicht nach solle der Verwaltungsvorschlag zunächst für ein Jahr umgesetzt und darüber hinaus auch über eine allgemeine Anpassung der Eintrittspreise nachgedacht werden. Eine weitere Ausgabe von Vier-Monats- und Jahreskarten unterstütze er allein aufgrund des logistischen Aufwandes nicht.

 

RH Eiskamp unterstützt den Verwaltungsvorschlag grundsätzlich, präferiert jedoch eine kurzfristige und nachhaltige Errichtung eines Babybeckens im Außenbereich, wenn das Hallenbad in der Freibadsaison nicht mehr geöffnet wird. Diese Maßnahme solle im Rahmen der Neustrukturierung des alten Stadiongeländes ohnehin in die Prioritätsstufe 1 aufgenommen werden. Im Gegenzug könne bspw. der Eintrittspreis für Kinder auf 2,00 € und für Erwachsene auf 4,00 € angehoben werden.

 

FBL Sander sagt zu, das Hallenbad während der Freibadsaison nur zu schließen, wenn im Außenbereich ein Babybecken vorhanden ist. Hierfür sei die von SGL Schöbel vorgetragene Lösung des Beckens im Becken im Übrigen sehr gut geeignet. Der Bau eines separaten Babybeckens sei im Übrigen deutlich kostenintensiver. Er betont an dieser Stelle, der Stellenwert des Bades in der Bevölkerung habe in der zurückliegenden Zeit der massiven und ungewohnten Einschränkungen durch die Coronapandemie nicht gelitten, was nahelege, dass das Bad auch durch die vorgeschlagenen Änderungen weiterhin einen guten Zuspruch finden werde. Die Öffnungszeiten ermöglichten Allen die Nutzung des Bades, wenn auch vielleicht nicht mehr immer zu den gewohnten Zeiten. Es gelte nun abzuwägen, ob ein Erhalt liebgewonnener Gewohnheiten die Einstellung zusätzlichen Personals rechtfertige.

 

Sodann wird über die sieben in der Beschlussvorlage genannten Punkte einzeln abgestimmt wie folgt:

Zu 1:   7 Ja-, 2 Nein-Stimmen

Zu 2:   9 Ja-Stimmen

Zu 3:   9 Ja-Stimmen

Zu 4:   9 Ja-Stimmen

Zu 5:   5 Ja-, 4 Nein-Stimmen

Zu 6:   7 Ja-, 2 Nein-Stimmen

Zu 7:   9 Ja-Stimmen

Hinzugefügt wird ein weiterer Punkt 8:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Anhebung der aktuellen Eintrittspreise zu prüfen und das Ergebnis den Gremien vorzulegen.

 

Letztlich unterbreitet der Ausschuss dem Rat über den VA folgenden geänderten