Beschlussvorschlag:

Das pädagogische Raumkonzept der GOBS Friedrichsfehn wird in der vorgelegten Fassung als Planungsgrundlage festgestellt.  

 


Nach Erläuterung der Beschlussvorlage durch FBL Sander führt Schulleiter Jäckel aus, seine Vision sei eine zukunftsfähige Bildungslandschaft unter Einbeziehung der angrenzenden Einrichtungen Jugendzentrum und Kindergarten, weshalb das Konzept des „Campus“ auf Kinder jeden Alters ausgelegt sei. Die Schule sei bereits heute mit 543 Kindern ausgelastet. Für das kommende Schuljahr steige die Zahl weiter auf 560. Die stetigen Steigerungen in den letzten Jahren seien nicht nur auf Wechsel von anderen Schularten oder Schulen außerhalb der Gemeinde Edewecht, sondern auch auf wachsende Zuzüge nach Friedrichsfehn zurückzuführen. Wesentliches Ziel des pädagogischen Konzeptes sei ein Lernen Jüngerer von Älteren und Größerer mit Kleineren, weshalb die starre Trennung der Grundschule von der Oberschule aufgehoben werden solle.

Wie der Verwaltung und dem Rat bekannt sei, fehlten grds. Klassenräume und Räume für differenzierten Unterricht, wobei die vorhandenen Klassenräume auch zu klein seien, was sich in der derzeitigen Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen noch einmal verstärkt als großes Manko erweise. Nach seiner Auffassung müsse daher die Schaffung zusätzlicher und zukunftsfähiger Klassen- und Differenzierungsräume vordringlich umgesetzt werden, wobei es wünschenswert sei, die weiteren Problematiken wie z. B. die Schaffung eines zusammenhängenden Ganztagsbereichsbereiches parallel zu verfolgen.

Seitens der Landesschulbehörde, so Schulleiter Jäckel weiter, sei klar herausgestellt worden, eine Aula mit rd. 200 qm am Trakt 1 entspreche in keiner Weise den heutigen pädagogischen Anforderungen und könne höchstens als Foyer firmieren. Er präferiere daher den Bau einer pädagogisch angemessenen und zukunftsfähigen Aula an den Trakt 2. Im Trakt 2 würden die meisten Kinder beschult, weshalb er diesen Trakt als Herz der Schule ansehe. Darüber hinaus könne die Aula zu den vorhandenen Bauten so geöffnet werden, dass eine Einbeziehung in den täglichen Unterricht möglich werde. Positive Nebeneffekte seien dabei, dass einerseits der abgängige Glasbereich an jener Stelle nicht zusätzlich saniert oder ersetzt werden müsse und andererseits beim Neubau (Trakt 3) die vorhandene Grünfläche nicht weiter als unbedingt notwendig verloren gehe.

 

In der anschließenden Diskussion wird aus den Reihen der Ratsmitglieder das endgültige, zwischen der Landesschulbehörde, der Verwaltung und der Schulleitung abgestimmte Raumkonzept begrüßt und nahezu einhellig gewünscht, in  die Planungen aufgrund des heute zu beschließenden Raumkonzeptes bereits konkrete Vorgaben der Politik,  insbesondere auch zu energetisch wichtigen Aspekten,  einfließen zu lassen, um weitere Verzögerungen der Planung aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen des Architekten und der Politik, wie in der Vergangenheit mehrfach vorgekommen, zu vermeiden. Einbezogen werden müsse dabei u. a. auch das Verkehrskonzept. Hierzu teilt FBL Torkel mit, das Gesamtverkehrskonzept befinde sich derzeit im Stadium der Auftragsvergabe und werde im VA im Juli vorgestellt.

 

BMin Lausch weist darauf hin, über Kriterien bzgl. der Bauten sei bereits mehrfach ohne abschließende Ergebnisse diskutiert worden. Sie bittet eindringlich, dem morgen tagenden VA die vorgeschlagene Beschlussfassung zu empfehlen und sodann den Architekten aufgrund des Raumkonzeptes, welches Sicherheit und Klarheit für die Planungen biete, alternative Vorschläge erarbeiten zu lassen, über die in der Folge in den einschlägigen Gremien weiter beraten werden könne. Der heutige Beschluss sei zudem in Anbetracht der angespannten Haushaltslage eminent wichtig für die Beantragung von Fördermitteln aus einem Sonderprogramm für Ganztagsbeschulung, die nur unter Beifügung eines pädagogischen Konzeptes möglich sei.

 

Energetische Aspekte flössen heutzutage grundsätzlich in Planungen zu Bauvorhaben ein, so BMin Lausch weiter. U. a. Geothermie und Photovoltaik würden selbstverständlich im Rahmen der Planungen in energetischer und auch finanzieller Hinsicht betrachtet. Sie plädiert dafür, den Architekten unabhängig planen zu lassen und parallel dazu eigene Vorstellungen zusammenzutragen.

 

RH Krallmann spricht sich für die vorgeschlagene Beschlussfassung aus. Gerade die derzeitige Krisensituation mit insbesondere gestiegenen Hygieneanforderungen zeige, dass endlich gehandelt werden müsse. Eine weitere Diskussion im Kreis sei nicht zielführend. Auf seine Frage nach der tatsächlichen Sanierung der abgängigen Überdachung stellt AV Exner klar, werde der vorgeschlagene Beschluss heute gefasst, könne im Nachgang dem Architekten vorgegeben werden, welche Maßnahmen prioritär umgesetzt werden sollten.

 

Auf RH Hohnholz´s Nachfrage führt BMin Lausch aus, dem Architekten würden Wünsche und Vorgaben der Politik zur Berücksichtigung in den Planungen mitgeteilt, wenn diese zeitnah zur Verfügung gestellt würden.

 

Bzgl. der Aula weist SGL Schöbel an dieser Stelle darauf hin, die heutige Sitzung finde in der Aula der Edewechter Oberschule, in welcher rd. 540 Kinder beschult würden, statt. Diese Aula sei knapp 900 qm groß und schließe sich an die Mensa an, was die Nutzbarkeit noch deutlich erhöhe. Dies verdeutliche, welche Dimensionen bei der GOBS Friedrichsfehn mit in etwa gleich großer Schülerschaft angebracht seien, zumal die Mitnutzung der Mensa dort nicht möglich sei.

 

RF Taeger wünscht sich vom Architekten Vorschläge u. a. für die bauliche Umsetzung der Aula und insbesondere Bauzeitenpläne, Auswirkungen der Baumaßnahmen auf den Schulbetrieb einschl. Ausgleichsmaßnahmen, um den Schulbetrieb nicht zu gefährden und Angaben zu den damit verbundenen Kosten. Wichtig sei auch die künftige Regelung der Parksituation, die ebenfalls bereits in den ersten Planungen mitbetrachtet werden solle.

 

AV Exner schlägt vor, das Raumkonzept heute zu beschließen und ggf. Vorschläge zur Umsetzung der Baumaßnahmen beizufügen. Der Beschlussvorschlag könne bspw. ergänzt werden um den Halbsatz: „unter Berücksichtigung besonderer energetischer Maßnahmen“.

 

Schulleiter Jäckel verdeutlicht noch einmal seinen Standpunkt, wonach aus schulischer Sicht unter Beachtung des pädagogischen Raumkonzeptes die Aula sinnvoller Weise am Trakt 2 zu bauen sei und prioritär neue Klassen- und Differenzierungsräume geschaffen werden müssten. Im Sinne der Schülerschaft erwarte er dennoch die zeitnahe Integration der Toiletten in das Schulgebäude, über die bereits seit mehreren Jahren diskutiert werde. Wichtig sei auch, zu beachten, dass die Planungsvorschläge Möglichkeiten für spätere Erweiterungen böten, weil die Entwicklung der Schule ggf. künftig weitere Räume erforderlich mache.

 

AV Exner weist noch einmal klarstellend darauf hin, heute werde lediglich über das Raumkonzept beschlossen, welches alle Anforderungen, die bei den Planungen zu berücksichtigen seien, enthalte, nicht jedoch über Standorte oder Bauformen.

 

RH Kaptein dankt an dieser Stelle Schulleiter Jäckel für die Erarbeitung des Konzeptes und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, die weiteren Planungen könnten nun zügig fortgeführt werden. Er gehe davon aus, die Verwaltung lasse dem Architekten alle notwendigen Informationen aus den bisherigen Beratungen zukommen und dieser nutzte die Chance, hieraus gute Vorschläge zu erarbeiten.

 

RF Taeger spricht sich für die vorgeschlagene Beschlussfassung aus, plädiert jedoch nochmals eindringlich für die Erarbeitung von Vorschlägen aus den Reihen der Politik, die sodann frühzeitig in die Arbeit des Architekten einfließen sollten.

 

RH Krallmann bittet, die Beauftragung des Architekten um die ausdrückliche Prüfung regenerativer Maßnahmen zu erweitern. Hierzu macht BMin Lausch deutlich, eine solche Prüfung sei heutzutage Standard.

 

Auf RH Dr. Fittjes Nachfrage stellt BMin Lausch noch einmal klar, die der Beschlussvorlage beigefügte Planzeichnung sei nur ein Beispiel. Der Architekt werde sich bei der Erarbeitung seiner Vorschläge an dem vorliegenden Raumkonzept orientieren.

 

Letztlich verlassen die beiden Ausschüsse diesen Tagesordnungspunkt mit folgender Maßgabe:

 

Auf einhelligen Wunsch aller Mitglieder beider Ausschüsse sollen durch die Verwaltung dem Architekten bereits für die Erarbeitung der nächsten Planungsvarianten Vorschläge und Wünsche der Fraktionen übermittelt werden. Diese Vorschläge, so BMin Lausch sollten der Verwaltung bis zum Ende dieser Woche zugehen. Sollte der Architekt signalisieren, dass Vorschläge auch noch später übermittelt und in die Planungsvarianten eingearbeitet werden könnten, werde sie dies den Fraktionen kurzfristig mitteilen.

 

Letztlich lässt AV Exner zunächst den Schulausschuss über den Beschlussvorschlag abstimmen.

 

Der Schulausschuss stimmt dem Beschlussvorschlag einstimmig zu.

 

Sodann lässt AV Exner den Bauausschuss über den Beschlussvorschlag abstimmen.

 

Der Bauausschuss stimmt dem Beschlussvorschlag ebenfalls einstimmig zu.

 

Somit unterbreiten beide Ausschüsse dem VA folgenden