Beschlussvorschlag:

1.     Die Planung einer Sportanlage bei der Außenstelle des Gymnasiums in Edewecht am Göhlenweg soll entsprechend den in der Sitzung des Sport- und Kulturausschusses am 12.06.2017 vorgestellten Unterlagen erfolgen. Hierzu sollen im Jahr 2017 die erforderlichen Ausschreibungen vorbereitet werden. Priorität hat hierbei die Herstellung des Kunstrasenplatzes.

2.     Dem VfL Edewecht wird für die Errichtung eines Umkleidegebäudes ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 370.900,00 € gewährt. Voraussetzung für diese Förderung ist die Errichtung gem. der in der Sitzung des Sport- und Kulturausschusses am 12.06.2017 vorgestellten Unterlagen und dass die ergänzenden Förderungen des Landkreises Ammerland und des Landessportbundes Niedersachsen bewilligt werden.


Erster GR Torkel erläutert den Sachverhalt anhand der Beschlussvorlage. Er führt aus, dass der Hauptspielplatz des VfL Edewecht sowie der Kunstrasenplatz aufgrund des vorliegenden Lärmgutachtens möglichst weit von der vorhandenen Wohnbebauung belegen sein müssen, sodass diese Plätze zwingend an dem angrenzenden landwirtschaftlichen Grundstück vorgesehen werden.

 

Herr Göden, Planungsbüro Thalen, erläutert anhand der Beschlussvorlage die Aufteilung der geplanten Anlage.

 

Er teilt mit, dass sich die Verwaltung nach eingehender Prüfung der Bodengutachten dazu entschlossen habe, lediglich den Kunstrasenplatz sowie die Tartanbahn mit einem DIN-gerechten Unterbau zu versehen, während die drei Rasenplätze in bodennaher Bauweise geplant würden.

 

Hintergrund sei hier, dass es bei einem DIN-gerechten Unterbau vor allem darum gehe, eine gute Entwässerung zu gewährleisten. Dies habe aber zur Folge, dass die zukünftige Düngung und Wässerung der Plätze sehr aufwendig und kostenintensiv sei.

 

Somit habe man sich bei den drei Rasenplätzen für einen bodennahen Aufbau entschieden. Hier werde die vorhandene Fläche bis zur Krume durchgefräst und mit Füllsand und dem vorhandenen Mutterboden erstellt.

 

Herr Göden erläutert weiter, dass das Bodengutachten ergeben habe, dass nur an wenigen Stellen Torf vorhanden sei. Hier müsse dann allerdings der Torf komplett gegen Mutterboden ausgetauscht werden, da der Torf das Wasser ungleichmäßig im Boden halte. Er teilt mit, dass ein weiteres Bodengutachten in Auftrag gegeben werde, um zu ermitteln, wie hoch das Torfvorkommen tatsächlich sei.

 

Er betont, dass auch bei einer bodennahen Bauweise der Boden regelmäßig gedüngt werden müsse.

 

Herr Göden teilt sodann mit, dass auf Kunstrasenflächen immer ein Granulat aufgebracht werden müsse. Das am meisten verwendete Granulat werde aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Diesem Granulat werde nachgesagt, dass dies bei einer Aufnahme in den Körper krebserregend sein könne. Herr Göden teilt jedoch mit, dass in Großstädten an viel befahrenen Straßen durch den Abrieb von Autoreifen über die Atemwege wesentlich höhere Mengen der krebserregenden Stoffe dem Körper zugeführt würden. Eine weitere Alternative sei ein Granulat aus neuem Kuststoff, welches aber wesentlich teurer sei.

Außerdem sei seit wenigen Jahren auch ein Granulat aus Kork auf dem Markt. Hier gäbe es aber noch keine Langzeiterfahrungen.

 

Herr Göden erläutert weiter, dass in der aktuellen Planung für den Hauptplatz des VfL Edewecht sowie den Kunstrasenplatz eine Flutlichbeleuchtung vorgesehen sei. Für die beiden anderen Plätze werde man Anschlüsse verlegen, falls sich nach Inbetriebnahme der Sportanlage herausstellen sollte, dass eine Beleuchtung der weiteren Plätze notwendig sei.

 

Des Weiteren empfiehlt er an beiden Längsseiten der Sportflächen eine zweireihige Gehölzbepflanzung zur Eindämmung des Windes.

 

Herr Göden teilt mit, dass der zwischen den Jahrgangshäusern des Gymnasiums und der Sportfläche belegene Graben überbaut werden müsse. Er schlage vor, den Graben entsprechend zu verrohren. Ein wasserrechtliches Verfahren müsse hier wohl nicht durchgeführt werden, da die Gemeinde der einzige Anlieger sei.

 

Außerdem empfiehlt er, zwischen der Sportanlage und der Schule einen Zaun zu ziehen, der auf Höhe der Jahrgangshäuser blickdicht zu gestalten sei, um den Schulbetrieb nicht zu stören.

 

Herr Göden teilt abschließend mit, dass für die Sportplätze inklusive Erd-, Entwässerungs- und Pflasterarbeiten sowie der Errichtung von zwei Flutlichtmasten, Ballfang- und Sichtschutzzäunen Gesamtkosten in Höhe von ca. 1.500.000,- € entstehen werden. Er betont, dass höhere Kosten entstehen können, wenn sich herausstellen sollte, dass größere Torfvorkommen auf dem Gelände belegen seien.

 

BMin Lausch teilt mit, dass man sich bei den Rasenplätzen bewusst gegen einen DIN-gerechten Unterbau entschieden habe. In Friedrichsfehn seien die Plätze seinerzeit mit einem DIN-gerechten Unterbau versehen worden, was zur Folge gehabt habe, dass die Plätze dauerhaft viel zu trocken waren.

Man werde in Edewecht Plätze schaffen, auf denen das Wasser ablaufen könne, welche aber nicht so durchlässig seien, dass eine dauerhafte Austrocknung zu befürchten sei.

 

Weiterhin erläutert sie, dass beim Kunstrasenplatz ernsthaft die Alternative des Korkgranulats geprüft werden sollte, da es sich um einen natürlichen Rohstoff handele, der der Umwelt keinen Schaden zufüge. Beim Granulat aus Kunststoff spiele nicht nur ein eventuelles Krebsrisiko eine Rolle. Vielmehr müsse bedacht werden, dass das Kunststoffgranulat über das Grundwasser in den Wasserkreislauf gelangen könnte. Dies müsse aus ihrer Sicht verhindert werden, sodass sie sich dafür ausspreche, auf den zu schaffenden Kunstrasenplatz ein Granulat aus Kork aufzutragen.

 

Erster GR Torkel teilt mit, dass eine große Studie in den Niederlanden ergeben habe, dass ein Krebsrisiko beim Kunststoffgranulat absolut minimal und zu vernachlässigen sei. Wenn man sich für ein Korkgranulat entscheide, werden die Kosten höher ausfallen, aber in einem durchaus vertretbaren Maß liegen.

 

Anschließend unterrichtet GA Schöbel den Ausschuss über die möglichen Bezuschussungen durch den Landessportbund Niedersachsen, den Landkreis Ammerland sowie für das Umkleidegebäude durch die Gemeinde Edewecht.

 

RH Brunßen zeigt sich sehr erfreut über die gute und durchdachte Planung und kann das gesamte Vorhaben vollumfänglich unterstützen. Er schlägt vor, dass bei einer Umsetzung insgesamt drei Plätze mit Flutlicht versehen werden und der vierte Platz diesbezüglich vorbereitet werde, um eventuell später entsprechend nachrüsten zu können.

Bei der Schaffung des Kunstrasenplatzes plädiere er dafür, die Alternative des Korkgranulats zu prüfen, um hier einen möglichst umweltverträglichen Sportplatz zu schaffen, auf dem die Edewechter Vereine das ganze Jahr wetterunabhängig trainieren können.

 

Abschließend spricht er sich für eine Umsetzung der Maßnahme im Jahr 2018 aus.

 

RF Hinrichs zeigt sich auch erfreut über die Planung und spricht sich für eine Umsetzung inklusive Kunstrasenplatz aus. Sie gibt allerdings zu bedenken, dass die Gemeinschaftsflächen im Obergeschoss des Umkleidegebäudes nicht behindertengerecht seien. Sie regt an, das gesamte Gebäude ebenerdig zu errichten.

Vorteilig sei dann auch, dass eine Bewirtung bei Veranstaltungen direkt aus dem Gebäude auf den Sportplatz erfolgen könne. Evtl. habe man auch die Möglichkeit eine Tribüne am Gebäude zu integrieren.

Sie regt an, vor den weiteren Planungen das neu geschaffene Umkleidegebäude in Rastede zu besichtigen.

 

Erster GR Torkel begrüßt Anregungen zur Gestaltung des Umkleidegebäudes, gibt aber zu bedenken, dass das Umkleidegebäude vom VfL Edewecht errichtet werde, so dass hier die Zuständigkeit beim VfL liege.

 

RH Korte teilt mit, dass auch er den Bau einer zentralen Sportanlage in Edewecht sehr begrüße und regt ebenfalls an, das Umkleidegebäude behindertengerecht zu gestalten. Um die Lärmbelastung der angrenzenden Wohnbevölkerung möglichst gering zu halten, schlägt er vor, den Wall bereits jetzt im Herbst entsprechend zu bepflanzen.

 

RH Erhardt teilt mit, dass Die Grünen sehr zufrieden mit der Planung der Sportanlage seien und auch eine Umsetzung begrüßen. Er plädiert für einen Einsatz des Korkgranulats auf dem Kunstrasenplatz, um diesen möglichst umweltschonend zu gestalten.

Er möchte wissen, wie die Beschallung bei Veranstaltungen gestaltet werde. Er erkundigt sich, ob gewährleistet werden könne, dass die Anwohner durch laute Musik nicht über Gebühr belästigt werden würden.

 

Erster GR Torkel erläutert, dass Lärmschutz in der Nahbarschaft hier ein zentraler Punkt sei. Ein entsprechendes Lärmgutachten wurde bereits in der letzten Sitzung vorgestellt. Nichtsdestotrotz stehe der VfL Edewecht hier in der Verantwortung. Er gehe davon aus, dass bei Veranstaltungen Lautsprecher bodennah aufgestellt werden, sodass sich die Geräuschbelästigung der Anwohner in Grenzen halten werde.

 

RH Eiskamp teilt mit, dass sich im Obergeschoss des Umkleidegebäudes zum Stand der jetzigen Planung lediglich Versammlungsräume befinden würden. Bei Veranstaltungen werde man sicher auch im Spielfeldbereich gastronomisch tätig werden, um zu gewährleisten, dass hier Menschen mit Beeinträchtigungen nicht benachteiligt werden.

Er gibt allerdings zu bedenken, dass bei einer ebenerdigen Umsetzung der Veranstaltungsräumlichkeiten das Gebäude den Charakter einer Schießhalle und nicht eines Sportgebäudes haben werde.

 

RH Eiskamp plädiert dafür, bei der Umsetzung der Planung sofort alle Plätze mit Flutlicht auszustatten, um Kosten zu sparen.

 

Des Weiteren plane man zurzeit ein Jugendförderzentrum aller Vereine. Gründungsmitglieder seien hier neben dem VfL Edewecht und dem SSV Jeddeloh II der TSV Klein Scharrel. Dauerhaftes Ziel sei es, eine vereinsübergreifende, leistungsorientierte Jugendabteilung zu installieren.

Er führt weiter aus, dass dieses Leistungszentrum auf der neu zu schaffenden Anlage geschaffen werden solle, sodass dauerhaft eine große Auslastung der gesamten Anlage gewährleistet werde. Umso wichtiger sei es, dass alle vier Plätze über eine ausreichende Beleuchtung verfügen.

 

RH Kaptein erläutert, dass sich auch die FDP für die Umsetzung der geplanten Sportanlage ausspreche. Er möchte aber vor Umsetzung der Maßnahme noch einmal detailliert die tatsächlich enstehenden Ausgaben aufgelistet bekommen, um zu vermeiden, dass hohe und nicht geplante Zusatzkosten entstehen.

 

RH Hilgen plädiert auch dafür, die Kostenschätzung noch einmal detailliert darzustellen, da die Kosten im Gegensatz zur Anlage in Rastede gering seien.

 

BMin Lausch sichert dies zu. Sie teilt weiterhin mit, dass sie von der Idee eines vereinsübergreifenden Leistungszentrums sehr angetan sei. Allerdings sollte man darauf achten, dass alle Sportplätze im Gemeindegebiet gut ausgelastet seien.

 

Sie betont, dass es das Ziel der heutigen Sitzung sei, dem VfL Edewecht Planungssicherheit für die Beantragung der Fördergelder für das Umkleidegebäude zu geben und um entsprechende Haushaltsmittel für das kommende Haushaltsjahr planen zu können.

 

RF Hinrichs erkundigt sich, ob bei einer vollen Auslastung der Anlage die bereits vorhandenen Parkplätze am Standort ausreichend bemessen seien.

 

GA Schöbel teilt mit, dass auf dem vorhandenen Parkplatz insgesamt ca. 70 PKW´s parken können. Des Weiteren könnten außerhalb der Schulzeiten in den Haltebuchten der Busse vor der Schule ca. 50 PKW´s parken. Sollte man dauerhaft feststellen, dass die Anzahl der Parkplätze trotzdem zu gering bemessen sei, dann seien noch Flächen vorhanden, auf denen weitere Parkplätze realisiert werden könnten.

 

BMin Lausch plädiert dafür, zur nächsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses die Finanzplanung der Maßnahme weiter voranzutreiben, um dann verlässlichere Zahlen vorlegen zu können. Sie regt an, den grundsätzlichen Beschluss zu fassen, aber die Höhe der Kosten vorerst offen zu lassen.