Die Gemeindeelternratsvertreterinnen Frau Joost und Frau Delias tragen anhand der diesem Protokoll beigefügten Power-Point-Präsentation ihre Anregungen für die Verbesserung der Kindertagesstätten in der Gemeinde Edewecht vor.

 

RH Fittje bittet um eine Stellungnahme der Verwaltung zu den getroffenen Aussagen des Gemeindeelternrates.

 

RH Krallmann gibt zu bedenken, dass die Betreuungszeiten in den Kindertagesstätten flexibler sein müssten. Er berichtet von einer Kindertagesstätte in Mecklenburg-Vorpommern, in der die Kinder an 24 Stunden pro Tag betreut werden. Diese Einrichtung sei voll ausgelastet.

 

RH Heiderich-Willmer bittet ebenfalls um eine Stellungnahme der Gemeindeverwaltung.

 

Pastorin Dettloff teilt mit, dass bei den ev.-luth. Kindertagesstätten anhand des tatsächlichen Personals die Anzahl der Vertretungsstunden pro Kindertagesstätte verbindlich berechnet werden. Diese Berechnung werde vom Land über das Kindergartenportal angeboten. Sie spreche sich dafür aus, die Vertretungsstunden an eigene Kräfte zu vergeben, um den Einsatz teurer Zeitarbeitskräfte zu vermeiden.

 

RH Brunßen gibt zu bedenken, dass der Vergleich zu Oldenburg schwer herzustellen sei, da beispielsweise in Oldenburg die einzelnen Betreuungsplätze hart umkämpft seien und viele Eltern durch das gesamte Stadtgebiet fahren müssen, um ihre Kinder in die Kindertagesstätten zu bringen.

 

Des Weiteren bittet er darum, an den Schulen, an denen die Ausbildung zum Erzieher angeboten werde, zu erfragen, ob von dort der Einsatz von FSJ´lern begrüßt werde.

 

Außerdem gibt er zu bedenken, dass bei einer Aufstockung des Personals oberhalb des gesetzlichen Rahmens hohe Kosten entstehen werden, die getragen werden müssen. Hier möchte er von der Verwaltung wissen, welche zusätzlichen Kosten bei der Einstellung von zusätzlichem Personal in allen Kindertagesstätten im Gemeindegebiet entstehen würden und welcher Anteil von den Eltern beglichen werden müsste.

 

GAR Pannemann betont, dass der Großteil des Personals der Kindertagesstätten in der Gemeinde Edewecht in unbefristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt sei. Befristete Arbeitsverträge werden geschlossen, wenn sich ein Teil des unbefristet beschäftigten Personals in der Elternzeit befinde. Außerdem sei es Gang und Gebe, dass man neue Mitarbeiter erst kennenlerne, bevor ein unbefristeter Vertrag geschlossen werde. Er stellt klar, dass die Gemeinde Edewecht gute Kräfte unbedingt dauerhaft halten wolle.

 

Bezüglich der festen Stunden in den einzelnen Arbeitsverträgen erläutert GAR Pannemann, dass hier die Betreuungszeiten in den einzelnen Gruppen als Grundlage für die fest vergebenen Arbeitszeiten herangezogen werden.

Hintergrund sei hier, dass jedes Jahr die Betreuungszeiten in den einzelnen Gruppen variabel seien, sodass hier eine jährliche Anpassung erforderlich sei.

Vor Beginn eines Kindergartenjahres finden Gespräche mit den Leitungen aller Kindertagesstätten statt, um die Vergabe der Stunden gemeinschaftlich zu beschließen. Dies hatte in den letzten Jahren zur Folge, dass sich die tatsächliche Anzahl der wöchentlichen Stunden imens erhöht habe, sodass ein Großteil der Beschäftigten mehr als 30 Stunden pro Woche beschäftigt sei. Ziel sei es immer, die einzelnen Mitarbeiter mit möglichst vielen Stunden zu beschäftigen, um sie dauerhaft an die Gemeinde Edewecht zu binden.

 

Auch bei der Gemeinde Edewecht seien Mitarbeiterinnen beschäftigt, die einen Teil der wöchentlichen Arbeitszeit für Springertätigkeiten zur Krankheitsvertretung zur Verfügung haben. Da nunmehr ein Großteil der Beschäftigten in Vollzeit beschäftigt sei, bestehe nicht mehr die Möglichkeit, sich im Krankheitsfall gegenseitig zu vertreten. GAR Pannemann führt weiter aus, dass in krankheitsbedingten Engpässen Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen eingesetzt werden. Die Alternative hierzu wäre die vorübergehende Schließung einzelner Gruppen bis zur Genesung der erkrankten Mitarbeiter.

 

GAR Pannemann teilt abschließend mit, dass man seit Jahren versuche, weitere Vertretungskräfte einzustellen. Hier gab es in den vergangenen beiden Jahren jedoch leider keine geeigneten Bewerber.

 

Herr Pannemann erläutert, dass die Gemeinde Edewecht aufgrund der hohen Kosten sowie des hohen Aufwandes keine FSJ´ler beschäftige. Hier müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, welche die Kirche aufgrund ihrer Struktur eventuell besser bewältigen könne.

 

RH Eiskamp betont, dass die Arbeit mit kleinen Kindern sehr aufwendig sei, sodass der gesetzliche Betreuungsschlüssel in der Realität zu hoch bemessen sei.

 

BMin Lausch weist darauf hin, dass die vorgeschriebenen Betreuungszeiten und Betreuungsschlüssel im Kindertagesstättengesetz verbindlich festgelegt worden seien, sodass die Gemeinde Edewecht hier der falsche Adressat sei.