In einer kurzen Einführung (Anlage 2 zu diesem Protokoll) weist KSB Ross darauf hin, die Zusammenarbeit mit der Jade Hochschule gründe auf einer Kooperation im Rahmen eines Forschungsprojektes. Hierin strebten die Jade Hochschule und die Gemeinde Edewecht einen gegenseitigen Wissenserwerb auf dem Weg zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung an.

 

Sodann erläutert M.Sc. Schnabel anhand einer Präsentation (Anlage 3 zu diesem Protokoll) die Grundzüge der Kommunalen Wärmeplanung und präzisiert, wesentliche Erkenntnis des Prozesses werde sein, in welchen Quartieren sich möglicherweise eine Umsetzung konkreter Maßnahmen lohne. Dies könne sodann als Grundlage für Verhandlungen mit entsprechenden Investoren, Betreibern oder Dienstleistern dienen. Ein erstes Ergebnis der Wärmeplanung stelle dabei die sogenannte Negativkartierung dar. Hierunter verstehe man die Darstellung der Bereiche, die für Wärmenetze aller Voraussicht nach nicht geeignet seien. Dies gelte in der Regel für dünn besiedelte Gebiete.

 

Auf RH Frahmanns Nachfrage teilt er mit, entsprechende Wärmenetze könnten bspw. in Gebieten mit hohem Wärmebedarf errichtet werden, wobei jedoch zu beachten sei, dass hierfür in Bestandsgebieten ein hoher Arbeits- und Investitionsaufwand z. B. aufgrund der Verlegung entsprechender Rohrleitungen unter Straßen entstehe, um die Verbindungen von der zentralen Wärmeerzeugung bspw. Sondenfelder für Geothermie oder Kalte Nahwärme zu den Endabnehmenden zu schaffen.

 

FBL Torkel teilt mit, verwaltungsseits werde bereits nach einem Partner für ein Pilotprojekt für ein Gebiet in Süd-Edewecht gesucht, weil dort die Möglichkeit bestehe, durch die ohnehin anstehende Sanierung des Regenwasserkanals Synergieeffekte zu erzielen. Möglich erscheine dort ein Wärmenetz für Geothermie oder auch für die Nutzung von Abwärme aus dem Industriegebiet. Sobald sich diesbezüglich konkrete Möglichkeiten abzeichneten, würden die Gremien hierüber selbstverständlich informiert. Hiermit dürfe aber aufgrund der sehr komplexen Thematik erst im Verlaufe des kommenden Jahres gerechnet werden.

 

Auf RH Gaugers Nachfrage führt M.Sc. Schnabel aus, abhängig von der notwendigen Investitionssumme sei die Errichtung eines Wärmenetzes in Bestandsgebieten durch Investoren, Betreiber bzw. Dienstleister sicher erst ab einer Abnahme von mindestens 50 Haushalten erwartbar. Allerdings gebe es diesbezüglich noch kaum Erfahrungswerte. Bei Neubaugebieten könne dagegen mit geringerem Investitionsbedarf und damit u. U. mit einer geringeren notwendigen Abnehmerzahl gerechnet werden.

 

Insgesamt sei die Kommunale Wärmeplanung grundsätzlich hilfreich, so M.Sc. Schnabel weiter, da hieraus deutlich werde, wo die technischen Voraussetzungen überhaupt die Errichtung entsprechender Netze ermöglichten. Im Zusammenspiel mit dem Wissen der Verwaltung über ohnehin anstehende straßenbauliche Maßnahmen könne sodann parallel unter deutlicher Absenkung der erforderlichen Tiefbaukosten für die Investoren, Betreiber bzw. Dienstleister auch an Wärmenetzen gearbeitet werden. Eine Garantie für einen tatsächlichen Ausbau geeigneter Quartiere könne die Kommunale Wärmeplanung allerdings ausdrücklich nicht geben, weil der Ausbau immer abhänge von ausbauwilligen Investoren, Betreibern bzw. Dienstleistern. Aufgrund der Identifizierung der vielversprechendsten Gebiete könne aber wohl eine höhere Umsetzungsquote als ohne Wärmeplanung erreicht werden.

 

FBL Torkel weist darauf hin, für das neue Baugebiet in Jeddeloh II bestehe bereits der konkrete Beschluss, ab dem 2. Bauabschnitt auf eben solche Wärmenetze, hier konkret Kalte Nahwärme, unter Einwerbung von Fördermitteln zu setzen.